Lehrinhalte:

Was ist Bewerten aus sprachwissenschaftlicher Sicht? Welche Formen sprachlichen Bewertens lassen sich beschreiben und untersuchen? In welchen Textsorten spielt Bewerten eine zentrale Rolle (z.B. Kommentar, Leserbrief, Rezension, politische Rede, Zeugnis, Gutachten, Werbung usw.) und inwiefern entwickeln sich Bewertungstextsorten – vor allem in digitalen Kommunikationsformen (Online-Kommentare, Produktbewertungen usw.)? Mit diesen Fragen befassen wir uns im Seminar. In der ersten Hälfte des Seminars setzen wir uns kritisch mit theoretischen und forschungsmethodischen Ansätzen zum sprachlichen Bewerten auseinander, arbeiten mit der Fachliteratur und ausgewählten Beispielen. In der zweiten Hälfte werden wir verschiedene Bewertungstexte zu kleineren Untersuchungskorpora zusammenstellen und mittels digitaler Annotationsverfahren erschließen und analysieren. Dazu werden wir in einigen Sitzungen im DiscourseLab, unserem Linguistik-Labor, mit digitalen Tools zusammen an Texten arbeiten. Es handelt sich also um ein Seminar, das schwerpunktmäßig auf forschendes Lernen ausgerichtet ist. Sie erarbeiten ihr Thema im Laufe des Seminars (ggf. auch kollaborativ in der Gruppe), präsentieren Zwischenergebnisse und reflektieren ihre Forschungserkenntnisse aus ihrer jeweiligen Korpusstudie in einem wissenschaftlichen Artikel in der Form, wie er auch für eine wissenschaftliche Zeitschrift verfasst werden müsste.
 

Literatur:
(Auswahl, Lesevorschläge zur Vorbereitung)

Bubenhofer, Noah; Spieß, Constanze (2012): Zur grammatischen Oberflächenstruktur von Kommentaren. Eine korpuslinguistische Analyse typischer Sprachgebrauchsmuster im kontrastiven Vergleich. In: Grösslinger, Christian/Held, Gudrun/Stöckl, Hartmut (Hrsg.): Pressetextsorten jenseits der “News”: Medienlinguistische Perspektiven auf journalistische Kreativität. Frankfurt (= Sprache im Kontext 38), S. 87-105.

Herbig, Albert/Sandig, Barbara (1994): Das kann doch wohl nur ein Witz sein! Argumentieren, Bewerten und Emotionalisieren im Rahmen persuasiver Strategien In: Moilanen, Markku/Tiittula, Liisa (Hrsg.): Überredung in der Presse. Berlin, New York: de Gruyter, 59-98

Lenk, Hartmut (2012): Von der Illokutionsstruktur zum Handlungsweg. Methodologische Überlegungen zur Analyse der Handlungsstruktur von Zeitungskommentaren. In: Lenk, Hartmut; Vesalainen, Marjo (Hrsg.): Persuasionsstile in Europa. Methodologie und Empirie kontrastiver Untersuchungen zur Textsorte Kommentar. (Germanistische Linguistik; 218-219). Hildesheim, Zürich und New York, S. 115-158.

Ramge, Hans (1994): Auf der Suche nach der Evaluation in Zeitungskommentaren. In: Moilanen, Markku; Tiittula, Liisa (Hrsg.): Überredung in der Presse. Texte, Strategien, Analysen. Berlin / New York, S. 101-120.

Ripfel, Martina (1987); Was heißt bewerten? In: Deutsche Sprache (15), 151-177

Sandig, Barbara (2010): Formulierungsmuster, idiomatische Prägungen, Konstruktionen. Zum Bewerten in journalistischen Texten. In: Korhonen, Jarmo/Mieder, Wolfgang/Piirainen,  Elisabeth/Piñel, Rosa (Hrsg): EUROPHRAS 2008 Beiträge zur internationalen Phraseologiekonferenz vom 13.–16.8.2008 in Helsinki (FI), Universität Helsinki, 169-179.

Sandig, Barbara (2004): Bewertungstexte. In: Albrecht, Jörn/Gerzymisch-Arbogast, Heidrun/Rothfuß-Bastian, Dorothee (Hrsg.): Übersetzung - Translation – Traduction. Neue Forschungsfragen in der Diskussion. Festschrift fu¨r Werner Koller. Tu¨bingen: Narr, 185-201

Sandig, Barbara (2006): Textstilistik des Deutschen. Berlin/New York: de Gruyter

Stürmer, Anette/Oberhauser, Stephan/Herbig, Albert/Sandig, Barbara (1997): Bewerten und Bewertungsinventar: Modellierung und computergestu¨tzte Rekonstruktionsmöglichkeiten. In: Deutsche Sprache (3), 272–288


Semester: SoSe 2018
Offizielle Kursbeschreibung
In den letzten Jahren ist ein neuer Begriff von organischen Formen in verschiedenen Wissensbereichen entstanden. Form sei ein produktiver und dynamischer Prozess, der neue mögliche Strukturen entfaltet. Ein Beispiel von vielen ist die am Centre Pompidou in Paris ausgestellte Installation HygroScope. Sie ist ein sich selbst regulierendes, wetterfühliges architektonisches System, in dem Form, Struktur und Raum sich durch komplexe Wechselwirkungen zwischen Geometrie, Material, Funktion und Umwelt in einem integrativen Prozess entwickeln. 

Wie kam allerdings dieser neue Begriff von Form zustande? Welche philosophischen und technischen Annahmen liegen ihm zugrunde? Welche sind die Merkmale einer solchen Technowissenschaft?

Der Kurs zielt darauf ab, die Strukturen des Wissenstransfers zwischen Biologen, Ingenieurwissenschaften, Philosophen, Architekten, und Designers bezüglich des Formbegriffs des 20. und 21. Jahrhunderts herauszuarbeiten. 

Es sind keine  besonderen Vorkenntnisse erforderlich außer dem Interesse  an interdisziplinärer Arbeit. 
 

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Semester: SoSe 2018
Lehrinhalte

Erweiterung der vorwiegend sprachsystematischen Inhalte des Grundkurses I um die Sprachgebrauchsperspektive: Einführung in die sprachwissenschaftlichen Teildisziplinen Text-, Gesprächs-, Soziolinguistik und Pragmatik. Einführende Vermittlung von Terminologie, Fragestellungen und Methoden der jeweiligen Teilgebiete und ihrer analytischen Anwendungsmöglichkeiten.

Zu dem Grundkurs wird ein freiwilliges Tutorium angeboten (mittwochs von 8-9.40 Uhr in S105/22). Es wird dringend empfohlen, an diesem Tutorium, in dem die Grundkursinhalte wiederholt und an Beispielen geübt und vertieft werden, regelmäßig teilzunehmen.

Literatur:
Lindner, Katrin (2014): Einführung in die Germanistische Linguistik. München. (als E-Book verfügbar)

Linke, Angelika/Nussbaumer, Markus/Portmann, Paul R. (2004): Studienbuch Linguistik, 5., erweiterte Aufl., Tübingen (Reihe Germanistische Linguistik 121; Kollegbuch).

Meibauer, Jörg et al. (2015): Einführung in die germanistische Linguistik. 3., überarb. und aktualisierte Aufl., Stuttgart. (als E-Book verfügbar)
 



Semester: SoSe 2018
Lehrinhalte
Als Frankfurt nach dem Zweiten Weltkrieg zum Finanzzentrum der Bundesrepublik wurde, sah die Stadt eine Erweiterung der Büronutzungen auf innenstadtnahe Wohngebiete vor. Im zentral gelegenen Westend wurden zahlreiche Hochhäuser entlang der Ausfallstraßen geplant. Häuser wurden spekulativ leer gehalten und Bewohner_innen systematisch vertrieben. Zahlreiche Bürgerinitiativen und Protestbewegungen, z.B. auch die erste Hausbesetzerbewegung der BRD, bildeten sich im Westend. Mehrere Entwicklungspläne konnten so verhindert werden. Der Frankfurter Häuserkampf, der 1968 begann, markiert einen Wendepunkt in der Geschichte von Protestbewegungen in der Stadtplanung. Heute, im Jahr 2018 und somit fünfzig Jahre später, fragt dieses Seminar danach, was wir aus dem Frankfurter Häuserkampf für die stadt(entwicklungs)politischen Probleme der Gegenwart lernen können, in der Verdrängung und Protest erneut zu zentralen Themen geworden sind. Um diese Frage zu beantworten, werden wir tief in die Geschichte des Häuserkampfs eintauchen und die Häuserkämpfer_innen mitsamt ihren unterschiedlichen Motivationen, Strategien und Protestformen sowie den sie mobilisierenden gesellschaftspolitischen Kontext in den Blick nehmen.

Dieses Seminar ist ein Forschungsseminar, das als Kooperation zwischen dem Fachgebiet Entwerfen und Städtebau am Institut für Architektur und dem Fachgebiet Stadt- und Raumsoziologie am Institut für Soziologie angeboten wird. Studierende erarbeiten sich unter Anleitung in kleinen interdisziplinären Gruppen zu einem der im Seminar angebotenen Themenschwerpunkte eine eigene Fragestellung, planen gemeinsam eine kleine empirische Forschung, führen diese durch und werten ihre gewonnenen Materialien aus. Je nach Schwerpunkt stehen unterschiedliche Quellen zur Verfügung, wie z.B. verschiedene Archive, Zeitzeug_innen, Zeitungsberichte und andere Medien sowie zeitgenössische wissenschaftliche und nicht-wissenschaftliche Literatur.

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Semester: SoSe 2018
Offizielle Kursbeschreibung
In diesem Kurs werden einige grundlegende Texte der Philosophie der Technik (z.B. von Kapp, Cassirer, Heidegger, Spengler, Latour, Pickering etc.) zusammen gelesen, diskutiert und problematisiert. Der Kurs erfordert keine besondere Vorkenntnisse. Erwartet wird allerdings Lust, sich mit der wöchentlichen philosophischen Lektüre intensiv auseinanderzusetzen, sowie Diskussionsbereitschaft.

Die genaue Liste der Lektüre wird während der ersten Seminarsitzung mitgeteilt.

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Semester: SoSe 2018
Lehrinhalte
Verbesserung vorhandener Englischkenntnisse mit dem Ziel, die Englischkenntnisse der Studierenden vor allem im Bereich des wissenschaftlichen Schreibens zu entwickeln und bis zum Ende des BA von UNICERT II auf UNICERT III zu verbessern.

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Semester: SoSe 2018
Lehrinhalte
Im Frühjahr 2017 fand in Darmstadt eine Winterschool zum Thema „Varieties of Modelling in Technoscience - The Case of Synthetic Biology“ statt. An 5 Vormittagen reflektierten Modellierer aus dem zwischen Elektrotechnik und Biologie angesiedelten CompuGene Projekt ihre Modellierungspraxis. Nachmittags wurde die Diskussion wissenschaftsphilosophisch weitergeführt. Philosophen aus England, den USA, Deutschland und Finnland stellten ihre eigenen Arbeiten vor und setzten sich mit den erkenntnistheoretischen, methodologischen, metaphysischen Grundannahmen unterschiedlicher Modellierungsansätze auseinander.

Wissenschaftliche Modellbildung setzt empirische Beobachtung und Datenerhebung voraus, oder umgekehrt: Die empirische Forschung muss der Modellbildung zuarbeiten. Experiment, Beobachtung, Messung und Datensammlung folgen klassischer Theoriebildung und Methodik, sollen ihre Ergebnisse nun aber so formatieren, dass sie der mathematischen Modellierung zugänglich sind. Daraus ergibt sich eine spannungsreiche Transformation von Wissensbegriff und Forschungspraxis. Wiederum bietet CompuGene eine Fallstudie zu vielfältigen Ansätzen und wiederum werden im Rahmen einer Summerschool in der ersten Septemberwoche prominente PhilosophInnen kommentieren und ihre eigenen Perspektiven beisteuern, u.a. Hans-Jörg Rheinberger.

Nach drei vorbereitenden Sitzungen im Laufe des Sommersemesters, besteht das Seminar vornehmlich in der Teilnahme an der Summerschool. Studien- und Leistungsnachweise nehmen die Form einer Auf- und Nachbereitung an.

 

Weitere Informationen
Das Seminar findet hauptsächlich in englischer Sprache statt. Um den Workshopcharakter der Summerschool zu erhalten, muss die Teilnehmerzahl beschränkt werden. Bei Interesse melden Sie sich bitte schon im Vorfeld bei Alfred Nordmann oder Marco Tamborini. - Die Summerschool findet in der ersten Septemberwoche (Mo bis Fr) ganztägig in Darmstadt statt.

Offizielle Kursbeschreibung
Im Frühjahr 2017 fand in Darmstadt eine Winterschool zum Thema „Varieties of Modelling in Technoscience - The Case of Synthetic Biology“ statt. An 5 Vormittagen reflektierten Modellierer aus dem zwischen Elektrotechnik und Biologie angesiedelten CompuGene Projekt ihre Modellierungspraxis. Nachmittags wurde die Diskussion wissenschaftsphilosophisch weitergeführt. Philosophen aus England, den USA, Deutschland und Finnland stellten ihre eigenen Arbeiten vor und setzten sich mit den erkenntnistheoretischen, methodologischen, metaphysischen Grundannahmen unterschiedlicher Modellierungsansätze auseinander.

Wissenschaftliche Modellbildung setzt empirische Beobachtung und Datenerhebung voraus, oder umgekehrt: Die empirische Forschung muss der Modellbildung zuarbeiten. Experiment, Beobachtung, Messung und Datensammlung folgen klassischer Theoriebildung und Methodik, sollen ihre Ergebnisse nun aber so formatieren, dass sie der mathematischen Modellierung zugänglich sind. Daraus ergibt sich eine spannungsreiche Transformation von Wissensbegriff und Forschungspraxis. Wiederum bietet CompuGene eine Fallstudie zu vielfältigen Ansätzen und wiederum werden im Rahmen einer Summerschool in der ersten Septemberwoche prominente PhilosophInnen kommentieren und ihre eigenen Perspektiven beisteuern, u.a. Hans-Jörg Rheinberger.

Nach drei vorbereitenden Sitzungen im Laufe des Sommersemesters, besteht das Seminar vornehmlich in der Teilnahme an der Summerschool. Studien- und Leistungsnachweise nehmen die Form einer Auf- und Nachbereitung an.

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Semester: SoSe 2018
Lehrinhalte
Vermittlung der Grundkenntnisse der Didaktik des Deutschunterrichts: Aufgaben, Gegenstände, Methoden, Geschichte, Entwicklung, Lehrplanarbeit; Weiterentwicklung im Bereich Planen, Durchführen und Evaluieren von Deutschunterricht; Auseinandersetzung mit Bildungsstandards und Kompetenzbereichen des Deutschunterrichts; Didaktisieren sprachlicher und literarischer Unterrichtsgegenstände; Beispiele von Deutschunterricht analysieren und in Ansätzen nach didaktisch-methodischen Kriterien reflektieren, auf Adressatenbezug hin überprüfen sowie didaktische Relevanz und Ergiebigkeit einschätzen.

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Semester: SoSe 2018