Lehrinhalte
Im Realismus wird die Novelle zum Inbegriff literarischer Massenproduktion und eines entsprechenden Rezeptionsverhaltens. Wie schreibt man, wenn von allem schon sehr viel sehr Ähnliches vorhanden ist? Wie soll man Massen von Literatur zu einer ‚Geschichte‘ ordnen? Verdirbt die Masse den Geschmack? Wie ist individueller Stil noch möglich? Solche Fragen müssen sich Autorinnen und Autoren in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stellen, und sie beschäftigen auch die Verlage und die wissenschaftliche Aufarbeitung von Literatur.
Im Seminar nehmen wir diesen historischen Diskurs auf und wollen eine zentrale realistische Novellensammlung analysieren: den von Paul Heyse und Hermann Kurz herausgegebenen Deutschen Novellenschatz (1871-1876). Dabei wollen wir sowohl mit Lektürebefunden als auch mit verschiedenen Methoden der digitalen Textanalyse arbeiten. Wir setzen auf digitale Tools und arbeiten mit der statistischen Analyseumgebung R-Studio. Vorkenntnisse sind hilfreich, aber das Seminar ist ausdrücklich auch für digitale AnfängerInnen offen. Es gibt ein Tutorium zum Seminar (Di 8:00-9:40), in dem die digitalen Kompetenzen vermittelt werden. Die Bereitschaft etwas Neues zu wagen und gemeinsam zu lernen wird vorausgesetzt. 




Das literaturwissenschaftliche Proseminar dieses Moduls dient der exemplarischen Vertiefung von Terminologie-, Methoden-, Analyse- und historischem Wissen in einem Arbeitsfeld der Literaturwissenschaft, insbesondere der Erzähltext-, Dramen- oder Lyrikanalyse sowie der kulturgeschichtlichen Kontexte.
Im Bereich der Lit eraturgeschichte dienen sie der exemplarischen Vertiefung literatur- und gattungsgeschichtlicher Kenntnisse.
Das Modul knüpft an die in den Grundkurs-Modulen vermittelten Kenntnisse an.

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Semester: WiSe 2018/19