Lehrinhalte
Vergangenheits- und erinnerungspolitische Fragen sowie Fragen kulturellen Erbes sind im letzten Jahrzehnt vermehrt im Fokus sozialwissenschaftlicher Forschung geraten. Der anhaltende Boom erbe- bzw. erinnerungspolitischer Initiativen wird von Prozessen der Pluralisierung und Kommerzialisierung begleitet und geht mit zahlreichen Konflikten und sozialen Ein- und Ausschlüssen einher. Insbesondere in städtischen Räumen verdichten und überlagern sich verschiedene Erbe-Schichten auf eine Weise, in der die Dissonanz und Umkämpftheit von Erbe deutlich wird.

Das Seminar behandelt verschiedene Ansätze aktueller (Kultur-)Erbe-Theorien. Kollektives Erbe wird dabei als Resultat sozialer Aushandlungsprozesse in der Gegenwart verstanden. Das Ziel des Seminars ist es, die Spezifik von Erbe-Konstruktionen in städtischen Räumen herauszuarbeiten.

Im ersten Teil des Seminars werden grundlegende Ansätze der Erbe-Theorien eingeführt und kritisch diskutiert. Im zweiten Teil des Seminars werden dann konzeptionelle Verbindungen zwischen stadt- und raumsoziologischen Ansätzen und der (Kultur-)Erbe-Forschung erkundet. Die im Seminar behandelten Ansätze sollen auf einzelne regionale Fälle umstrittenen Erbes (z.B. koloniales Erbe in Frankfurt) angewendet werden.

Literatur
Harrison, Rodney (2013). Heritage: Critical Approaches. London: Routledge.

Voraussetzungen
Das Seminar ist geeignet für fortgeschrittene Bachelor-Studierende mit Grundkenntnissen in der Stadt- und Raumsoziologie. Die Bereitschaft zur Lektüre englischsprachiger Texte wird erwartet.

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Semester: WT 2018/19