Offizielle Kursbeschreibung
Die klassische Arbeitsteilung – hier die wissenschaftliche Erforschung von Kausalzusammenhängen, dort das künstlerische Interesse an den Naturformen – gilt schon lange nicht mehr. Die Mathematik greift Goethes Motiv des “Wandelns und Umwandelns” organischer Formen auf, die Biologie befasst sich mit Entwicklungsgesetzen, die Physik beschreibt den plötzlichen Übergang von einer Konfiguration zur nächsten.

Was bedeutet nun dieses Interesse an Form und Formgesetzen? Die Antworten hierauf fallen unterschiedlich aus – je nachdem wie sehr auch die Architektur, die Ingenieurwissenschaften und das Design in den Blick genommen werden. Handelt es sich um ein Zurück zu einer romantisch-holistischen Naturauffassung oder vielmehr um den Aufbau einer neuen Perspektive auf die Natur als eine Art Ingenieur? Was für ein Wissen geht mit dem Verstehen organischer Formen und ihrer Beziehungen einher? Wie stellt sich das Verhältnis von Natur, Kultur und Technik jeweils dar, welche erkenntnistheoretischen und metaphysischen Annahmen werden vorausgesetzt?

Die Ringvorlesung im Wintersemester 2018/19 ist der Erweiterung, auch der Problematisierung und Ablehnung des Formdenkens im 20. und 21. Jahrhundert gewidmet. Dabei werden philosophische Fragen im Dialog mit natur- und ingenieurwissenschaftlicher Forschung verfolgt

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Semester: WT 2018/19