Lehrinhalte
Kritische Theorie bezeichnet in den Internationalen Beziehungen (IB) ein Konglomerat, das sich aus Habermasschen, soziologischen, postmodernen, postkolonialen, feministischen und normativen Ansätzen zusammensetzt. Alle Ansätze lehnen jedoch eine positivistische Methodologie ab und verbinden theoretische Argumentation mit intellektuellem Engagement. Sie versuchen die imperialen Ursprünge der Disziplin und vom „IB-Mainstream“ vergessene politische und sozio-ökonomische Hierarchien und Ungleichheiten aufzudecken. Da sie unterschiedliche emanzipatorische Ziele verfolgen, ist das Spektrum der kritischen Theorie in den IB recht heterogen.
Dieser Kurs zielt darauf ab, in die (Selbst-)Definition von kritischer Theorie in den IB einzuführen, Referenztheoretiker (z.B. Robert Cox, Andrew Linklater, Edward Said, Pierre Bourdieu)  und Schulen (z.B. die Kopenhagener Schule) zu diskutieren und aktuelle Debatten zu den Möglichkeiten der Kritik aufzugreifen. Neben Textdiskussionen und Referaten sollen Methoden wie Gruppenarbeit und Pro-/Kontradiskussion zum Einsatz kommen. Eine Diskussion über das Verhältnis zwischen Aktivismus und Theorie ist ebenfalls geplant

Literatur
Robert W. Cox (1981): Social forces, states, and world orders: Beyond International Relations theory. In: Millenium, 10:2, 126-155.

Voraussetzungen
Bereitschaft zum Lesen englischsprachiger Texte.

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Semester: ST 2019