Lehrinhalte
Thema dieses Seminars ist die Rolle grenzüberschreitend gültiger Standards im Regieren jenseits des Staates. Der Begriff des Standards wird hier in einem weiten Sinn verstanden und geht über den Bereich der Marktregulierung hinaus, mit dem er traditionell assoziiert wird. Standards sind politische Steuerungsinstrumente, die bestimmte Handlungsoptionen nahelegen und andere verschließen. Nicht alle Standards sind rechtlich verbindlich und dennoch steuern sie Akteursverhalten oft in einem erstaunlichen Maß. Gegenstand von Standardisierung sind nicht mehr nur technische Produkte und Dienstleistungen. Längst werden auch Verfahren wie Stakeholder-Beteiligung, Evaluationen oder Rankings standardisiert. Im ersten Teil des Seminars werden wir uns auf der Basis des aktuellen Forschungsstands mit Verfahren der Standardsetzung, der Durchsetzung und der Revision grenzüberschreitend wirksamer Standards befassen. Den zweiten Teil dieses Seminars, welches keine studentischen Referate vorsieht, werden die Studierenden selbst thematisch gestalten. In Arbeitsgruppen werden sie einen empirischen Fall der Standardsetzung und -durchsetzung vorstellen, der unseren Lebensalltag prägt. Im Rahmen dieser Seminarsitzungen können auch Praktiker*innen ins Seminar eingeladen werden.

Literatur
Literatur: Timmermans, Stefan / Epstein, Steven. 2010. ‘A World of Standards but not a Standard World: Toward a Sociology of Standards and Standardization’. Annual Review of Sociology 36(1): 69–89.

Voraussetzungen
Bereitschaft, englischsprachige Texte zu lesen.

Erwartete Teilnehmerzahl
25

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Semester: ST 2019