Lehrinhalte
Zahlen, Zählen und Klassifizieren sind zentrale Aspekte von sozialer und politischer Ordnung. Debatten über Wirtschaftswachstum, Menschenrechte, Ökologie, Bildung werden durch Akte der Quantifizierung strukturiert. Rankings, Kennzahlen, Statistiken bestimmen Entscheidungen. Aber nur selten fragen wir uns, wie genau gezählt wird, und was es bedeutet, soziale Beziehungen in Zahlen zu übersetzen und auf diese Weise vergleichbar zu machen. In diesem Seminar werden wir uns mit einigen klassischen Texten zur Quantifizierung und zur Soziologie der Statistik befassen. Vor allem werden wir neue Bücher zum Thema der Quantifizierung, des Rankings und der Politik der Kennzahlen diskutieren.

Weitere Informationen
[b]Leistungsanforderungen[/b]

I.       Für alle: regelmäßige Teilnahme und Lektüre.

II.      Textarbeit für eine Sitzung

Eine Gruppe von Studierenden leitet die Erarbeitung der Verständnisfragen an.

1)   Basis dafür ist das eigene Unverständnis. Was ist schwierig zu verstehen? Welche Passagen, welche Begriffe? Was ist Ziel des Autors oder der Autorin? Welche Argumentationsstruktur bleibt unklar? Was sind meine Fragen?

Am Ende der Textarbeit sollen wir zusammen in der Lage sein, folgende Fragen zu beantworten:

1)   Was ist die These des Textes? Hat der Text eine These?
2)   Was sind die Argumente für die These? Welche führt der Autor/die Autorin an? Mit welchen Beispielen versucht er/sie die These plausibel zu machen?
3)   Wogegen argumentiert der Text?
4)   Was macht die These unplausibel? Welche Gegenbeispiele fallen uns ein?
5)   Welche Fragen bleiben offen?

Die Gruppe, die die Sitzung gestaltet, sollte einen schriftlichen Entwurf zur Beantwortung der Fragen mitbringen – wir gleichen dann ab, wie die Antworten, die wir gemeinsam finden, aussehen.

III.     Beispiel für eine Sitzung

Eine Gruppe von Studierenden soll für eine Sitzung, bei denen sie keine Textarbeit macht, ein Beispiel aussuchen und mit einem Materialstück belegen. Welche Form das Material hat, bleibt Ihnen überlassen: Politische Programme, Kunstwerke, Werbeplakate, Romane, Zeitungsreportagen, Theaterstücke, Filme, youtube-Videos, Selbsthilfe-Ratgeber, architektonische Modelle, Technologien – Ihrer Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist nur, dass sich das Material eignet, die Leistungsfähigkeit (und eventuell die Grenzen) des jeweiligen Ansatzes plausibel zu illustrieren. Es soll ein einseitiger Text verfasst werden, der erläutert, inwiefern das Material ein Beispiel ist und für was genau es ein Beispiel ist: für die Grenze der Theorie, für die Erklärungskraft, für einen unklaren Fall, für eine Fragestellung etc. Das Beispiel wird am Anfang der Sitzung vorgestellt und am Schluss ausführlich diskutiert.

Online-Angebote
moodle

Semester: ST 2019