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Herakles/Hercules war der größte Held der antiken Mythologie. Der Heros, der besonders berühmt ist für seine zwölf Taten, die ihn mit todbringenden Monstern konfrontierten, galt einerseits als Befreier der Menschen von Übeln und als Zivilisationsbringer, wurde jedoch andererseits auch dargestellt als trunksüchtig, unbeherrscht, gierig, als ein mit nicht allzu viel Intelligenz gesegneter Kraftprotz, der für jedes Problem nur Gewaltanwendung als Lösung anbot. In dieser Ambivalenz der Herculesgestalt liegt der Reiz der Auseinandersetzung mit dem Helden. Im Rahmen der Übung werden seine unterschiedlichen Inkarnationen – komische Figur der attischen Komödie, Erlöser der Menschen vom Tod, Vorbild von Königen und Kaisern, Frauenheld, effeminierter Weichling, Gott – anhand von archäologischen Zeugnissen, antiker Literatur und modernen Interpretationen vielseitig beleuchtet. Dabei werden wir die Entwicklung des Hercules von seinem ersten Auftreten in der griechischen Archaik bis zu seinem Übertritt in die christliche Welt des Frühmittelalters nachzeichnen.

Literatur
G.K. Galinsky, The Herakles Theme. The Adaptations of the Hero in Literature from Homer to the Twentieth Century, Oxford 1972.

L. Rawling/H. Bowden (Hgg.), Herakles and Hercules. Exploring a Graeco-Roman Divinity, Swansea 2005.

E. Stafford, Herakles, London/New York 2012.

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Semester: WT 2019/20