Lehrinhalte
Das 1887 veröffentlichte und von Nietzsche selbst als „Streitschrift“ betitelte Büchlein [i]Zur Genealogie der Moral [/i]gehört zu den bedeutendsten Schriften der modernen Philosophie. Viele von Nietzsches durchgängig behandelten Themen finden hier eine prägnante argumentative Darstellung. 

Verbunden mit einem provozierenden Gestus, der für Nietzsches Schreiben charakteristisch ist, untersucht er in seiner berühmten Streitschrift die Grundlagen der Wertsetzung und Moral überhaupt und insbesondere ihre Entwicklung in der europäischen Kultur von der Antike bis in die Moderne. Zu diesem Zweck bedient er sich der titelgebenden Methode einer philosophischen Genealogie, deren Klärung ebenfalls im Seminar behandelt werden soll.

Weitere damit verbundene Themen wie das Gute, das Gewissen, Verantwortung, Freiheit, Religion und Wissenschaft rücken dabei unweigerlich in den Fokus. Diesen sollen im Laufe unserer gemeinsamen Lektüre auch in dem größeren Zusammenhang von Nietzsches Werk betrachtet werden, sodass die [i]Genealogie der Moral[/i] auch als generelle Einleitung in Nietzsches Denken gelesen werden kann.

Literatur
Bitte schaffen Sie sich eine wissenschaftliche Ausgabe der [i]Genealogie der Moral[/i] an. Wir empfehlen den Text der Kritischen Studienausgabe (KSA5).

[u]Lektüregrundlage[/u]:
Nietzsche, Friedrich:[i] Jenseits von Gut und Böse. Zur Genealogie der Moral,[/i] in: [i]Sämtliche Werke, Kritische Studienausgabe[/i] [i]in 15 Bänden [/i](Bd. 5), hrsg. v. Giorgio Colli und Mazzino Montinari, München: dtv 1999.

[u]Sekundärliteratur[/u]:
Höffe, Otfried (Hrsg.):[i] Friedrich Nietzsche, Zur Genealogie der Moral [/i](Klassiker auslegen, Bd. 29), Berlin: Akademie Verlag 2004.
Ottmann, Henning (Hrsg.): [i]Nietzsche-Handbuch: Leben - Werk - Wirkung, [/i]Stuttgart: Metzler 2011.
Raffnsøe, Sverre: [i]Nietzsches Genealogie der Moral,[/i] Paderborn: Fink 2007.

Voraussetzungen
Die Veranstaltung wendet sich an Studierende der ersten beiden Studienjahre. Es werden keine besonderen Vorkenntnisse erwartet. Erste Kontakte mit der Philosophie Friedrich Nietzsches sind hilfreich, aber keine Voraussetzung. Teilnahmevoraussetzungen der Lehrveranstaltung sind eine regelmäßige und aktive Beteiligung an der Lehrveranstaltung auch in Form kleinerer (mündlicher oder schriftlicher) Seminarbeiträge sowie eine kontinuierliche und sorgfältige Vorbereitung der Lektüregrundlage. Es wird erwartet, dass Sie mit einer zitierfähigen Druckausgabe des Werkes arbeiten.

Das einführende Proseminar wird mit einer benoteten schriftlichen Prüfungsleistung abgeschlossen.

Offizielle Kursbeschreibung
Das einführende Proseminar widmet sich Friedrich Nietzsches Abhandlung [i]Zur Genealogie der Moral.[/i] Der Text soll zunächst genau gelesen und ausführlich besprochen und schließlich auch in einem Zusammenhang des philosophischen Werks Nietzsches und seiner Rezeption betrachtet werden. Ziel der Veranstaltung ist, neben der gemeinsamen Erschließung des Klassikers und dem Erwerb philosophiegeschichtlicher Kenntnisse, die Einübung methodischer Fähigkeiten zur Lektüre, Analyse und Interpretation philosophischer Texte.

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Semester: Inverno 2019/20