Lehrinhalte
Emmanuel Levinas‘ vielschichtiges und prägnantes Werk hat einen neuen Ansatz im Ethikdiskurs geprägt: die Alteritätsethik. Diese transformiert das klassische philosophisch-ethische Denken, indem sie es von einem Modus des Wissens und Schauens in einen Modus der Begegnung mit dem Anderen bringt – in performativen Schreibakten und phänomenologischen Beschreibungen. Diese Begegnung erweist sich als ein ethischer Umsturz des erkennenden Blicks, da deutlich wird, dass ich der Alterität als Alterität theoretisch niemals gerecht werden kann. Das Andere entzieht sich dem Modus des Wissens, das jenes erklären und somit auf das Selbe zurückführen möchte. Diesem beständigen Entzug ist Levinas auf der Spur, da sich in ihm eine radikale Andersheit meldet, die sich niemals in einen Wissensmodus umwandeln lässt, sondern immer aufs Neue beunruhigt, immer offen- und wachhält. Die einzige Möglichkeit, dieser Alterität angemessen zu begegnen, ist zu antworten. Aus diesem Grund ist die Ver-antwortung der zentrale Begriff von Levinas’ Ethik, die keine normative Theorie sein will, sondern die Grundstruktur der Subjektivität in ethischen Begriffen beschreibt.

Im Seminar werden wir uns vorranging mit Levinas‘ erstem Hauptwerk „Totalität und Unendlichkeit“ beschäftigen. Evtl. werden auch noch einzelne Aufsätze aus dem Sammelband „Die Spur des Anderen“ hinzugezogen.

Levinas gilt als [u][b]schwieriger Autor.[/b][/u] Die Texte sind anspielungsreich, sehr oft ohne den konkreten Bezugspunkt zu nennen (unter anderem setzt sich Levinas intensiv mit Husserl, Heidegger, Hegel und Rosenzweig auseinander).
Es wird deshalb [u][b]empfohlen, dieses Seminar erst in einer fortgeschrittenen Phase des Studiums[/b][/u] zu besuchen. Darüber hinaus ist die Bereitschaft erforderlich, sich [u][b]intensiv in Primär- und Sekundärtexte einzuarbeiten[/b][/u]. Eine einmalige Lektüre des Texts wird oft nicht genug sein. 


[u]LEISTUNGSNACHWEIS [/u]

[b]Modul „Reflexion normativer Ordnungen“: [/b]Benotete Prüfungsleistung durch Hausarbeit: 10-15 Seiten. Strikte Abgabefristen. Verpflichtende Abgabe eines Exposés, das von mir kommentiert wird und genehmigt werden muss. Weitere Bedingungen zur Abgabe der Arbeit sind die verpflichtende Einreichung von zwei weiteren, die Arbeit vorbereitenden Teilleistungen, die fristgerecht abgegeben werden müssen, sowie aktive und regelmäßige Teilnahme am Seminar. 
 
[b]Alle anderen Module: [/b]
Unbenotete Studienleistung: Referat und Lektürereflexionen, sowie aktive und regelmäßige Teilnahme am Seminar.

Genaue Angaben und Bekanntgabe der Fristen im Seminar.  

 
 

Literatur
Levinas, Emmanuel: Totalität und Unendlichkeit. Freiburg/München: Alber 1987.

Levinas, Emmanuel: Die Spur des Anderen. Freiburg/München: Alber 1983.

Levinas, Emmanuel: Ethik und Unendliches. Gespräche mit Philippe Nemo. Wien: Passagen 1986.

Gelhard, Andreas: Levinas. Leipzig: Reclam 2005.

Voraussetzungen
Levinas gilt als [b][u]schwieriger Autor. [/u][/b]Die Texte sind anspielungsreich, sehr oft ohne den konkreten Bezugspunkt zu nennen (unter anderem setzt sich Levinas intensiv mit Husserl, Heidegger, Hegel und Rosenzweig auseinander).
Es wird deshalb [u][b]empfohlen, dieses Seminar erst in einer fortgeschrittenen Phase des Studiums[/b][/u] zu besuchen. Darüber hinaus ist die Bereitschaft erforderlich, sich [u][b]intensiv in Primär- und Sekundärtexte einzuarbeiten[/b][/u]. Eine einmalige Lektüre des Texts wird oft nicht genug sein. 

Erwartete Teilnehmerzahl
max. 45

Offizielle Kursbeschreibung
Emmanuel Levinas‘ vielschichtiges und prägnantes Werk hat einen neuen Ansatz im Ethikdiskurs geprägt: die Alteritätsethik. Diese transformiert das klassische philosophisch-ethische Denken, indem sie es von einem Modus des Wissens und Schauens in einen Modus der Begegnung mit dem Anderen bringt – in performativen Schreibakten und phänomenologischen Beschreibungen. Diese Begegnung erweist sich als ein ethischer Umsturz des erkennenden Blicks, da deutlich wird, dass ich der Alterität als Alterität theoretisch niemals gerecht werden kann. Das Andere entzieht sich dem Modus des Wissens, das jenes erklären und somit auf das Selbe zurückführen möchte. Diesem beständigen Entzug ist Levinas auf der Spur, da sich in ihm eine radikale Andersheit meldet, die sich niemals in einen Wissensmodus umwandeln lässt, sondern immer aufs Neue beunruhigt, immer offen- und wachhält. Die einzige Möglichkeit, dieser Alterität angemessen zu begegnen, ist zu antworten. Aus diesem Grund ist die Ver-antwortung der zentrale Begriff von Levinas’ Ethik, die keine normative Theorie sein will, sondern die Grundstruktur der Subjektivität in ethischen Begriffen beschreibt.

Im Seminar werden wir uns vorranging mit Levinas‘ erstem Hauptwerk „Totalität und Unendlichkeit“ beschäftigen. Evtl. werden auch noch einzelne Aufsätze aus dem Sammelband „Die Spur des Anderen“ hinzugezogen.
 

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Semester: WT 2019/20