Lehrinhalte
Vor zwei Dekaden hat der Meteorologe und Chemiker Paul J. Crutzens den Begriff des Anthropozäns geprägt. Dieser Begriff bezeichnet die fundamentale Umwandlung der Erdgeschichte durch die Menschheit. Die Diagnose des Anthropozäns erinnert uns auf dramatische Weise daran, dass die Grenzen zwischen Natur und Gesellschaft nicht (mehr) trennscharf sind. Aber vielleicht waren sie niemals so trennscharf, wie die Soziologie im 20. Jahrhundert es lange behauptet hat? In diesem Seminar nehmen wir die gegenwärtige Debatte über das Verhältnis zwischen Natur und Kultur aus soziologischer Sicht in den Blick. Kennzeichen dieser Debatte ist eine große Interdisziplinarität und eine große Bandbreite von Argumentations- und Untersuchungsstilen. Studierende, die dieses Seminar besuchen, sollten beispielsweise für ethnographische Beschreibung konkreter Fälle genauso wie für philosophische Auseinandersetzungen um "Materialismus", für historische Studien wie für feministische Theorie Interesse aufbringen können. Wir werden uns insbesondere mit aktueller Literatur auseinandersetzen, aber einige klassische Texte zum Auftakt lesen.

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Semester: WiSe 2019/20