Lehrinhalte
Von Institutionen ist auch in der öffentlichen Debatte häufig die Rede. Mal sind sie verkrustet, dann wieder sollen sie gestärkt werden, mal behindern sie die freie Entfaltung der Einzelnen, dann wieder sollen sie die Freiheit sichern.

Nähert man sich den Institutionen soziologisch, so fällt auf, dass es sehr kontroverse Ansatzmöglichkeiten gibt, den Begriff der Institutionen soziologisch zu formulieren und etwa anzugeben, was Institutionen von Organiationen unterscheidet oder wie beide zusammenhängen.

Es lässt sich aber festhalten, dass die Ausformung sozialer Ordnung ohne Prozesse der Institutionalisierung und ohne Institutionen, die sich damit bilden, schwer vorstellbar ist, wenn man den Zusammenhang zumindest als eine zeitliche Stabilisierung von Handlungsorientierungen und Handlungspraktiken begreift.

Im Seminar wird es daher zunächst darum gehen, Institutionen als Phänomen begrifflich einzuordnen und dabei verschiedene soziologische Ansätze der Institutionentheorie vorzustellen. Von dort aus werden dann spezielle Formen der Institutionalisierung und deren empirische Realtität in den Blick genommen und diskutiert.

Literatur
Zur Einführung:

Hermann L. Guckenbiehl, 1992: Institution und Organisation, in: Hermann Korte, Bernhard Schäfers (Hrsg.): Einführung in die Hauptbegriffe der Soziologie. Opladen: Westdeutscher Verlag. S. 95-110.

M. Rainer Lepsius, 2009: Interessen, Ideen und Institutionen. 2. Aufl. Wiesbaden: VS.

Johann August Schülein, 1987: Theorie der Institutionen. Opladen: Westdeutscher Verlag.

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Semester: WiSe 2020/21