Offizielle Kursbeschreibung
Wohin wir auch blicken, überall sind wir von Dingen umgeben. Nicht erst die "ungeheure Warensammlung", als welche Marx den modernen Kapitalismus beschrieb, belegt die Zentralität der Dinge für die Gesellschaft. Seit jeher bilden sie die materielle Basis des sozialen Zusammenlebens: Gesellschaft ist das Zusammensein von Menschen, als solches aber immer auch eingebettet in ein dichtes Geflecht aus Werkzeugen, Wohngegenständen, materiellen Infrastrukturen, Lebensmitteln und natürlichen Umwelten, die dieses Zusammensein erst ermöglichen. Menschen begegnen einander mit Hilfe von Dingen, gruppieren sich gemeinsam um Dinge herum oder lassen Dinge stellvertretend für sich sprechen und handeln, um soziale Beziehungen einzugehen und aufrechtzuerhalten. Und sie interagieren selbst mit ihren Dingen, machen sinnliche Erfahrungen an ihnen und bauen Beziehungen zu ihnen auf.

Das Seminar widmet sich den vielgestaltigen Facetten des Verhältnisses von Dingen, Menschen und Gesellschaften – sowohl auf der Ebene theoretischer Zugänge (Technikanthropologie und Techniksoziologie, Material Culture Studies, Akteur-Netzwerk-Theorie, Konsumsoziologie, Phänomenologie u.a.) als auch auf der Ebene konkreter Erkundungen von bestimmten Dingen und den Beziehungen, die wir zu ihnen unterhalten.

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Semester: WiSe 2020/21