Digitale Lehre
Die Veranstaltung findet rein digital statt und wird von einem moodle-Kurs begleitet. Dort sind alle Materialien für das Gesamtseminar und die einzelnen Sitzungen hinterlegt. Wir treffen uns zudem jede Woche zum Veranstaltungstermin online, um zu diskutieren und Fragen zu beantworten.

Kursbeschreibung:

Gegenstand dieses Seminars ist die realistische Schule des Denkens über internationale Beziehungen. Im ersten Teil des Seminars werden wir klassische Argumentationsfiguren der politischen Theorie analysieren, u.a. bei Machiavelli und Hobbes, die die realistische Denktradition in den IB stark beeinflusst haben. Zudem kommen einige Varianten realistischen Denkens über internationale Beziehungen zur Sprache, wie die Idee der Staatsräson und Vorstellungen von Geopolitik, die eher im politischen als im akademischen Diskurs fortleben. Im zweiten Teil des Seminars widmen wir uns dem US-amerikanischen Realismus/Neorealismus der Nachkriegszeit, der die IB ab 1945 geprägt hat: zunächst der „Gründergeneration“ mit ihren prominenten deutschen Emigranten (Hans J. Morgenthau) und dem christlichen Realismus Reinhold Niebuhrs, der in den USA immer noch Zuspruch findet. Sodann beschäftigen wir uns mit der szientistischen Wende hin zum strukturellen Neorealismus (Waltz) und dessen Aufspaltung in eine defensive und eine offensive Variante. Zuletzt soll am Beispiel des „subalternen Realismus“ von Mohammed Ayoob auch eine nicht-westliche Ausprägung dieser Theorietradition diskutiert werden.

Literatur
Bell, Duncan (ed.) 2009. Political Thought and International Relations: Variations on a Realist Theme.  Oxford: Oxford University Press

Bew, John. 2016. Realpolitik: A History. Oxford: Oxford University Press.

Booth, Ken (ed.) 2011. Realism and World Politics. London: Routledge.

Voraussetzungen
Gute Englischkenntnisse, da wir internationale Fachliteratur lesen werden.

Erwartete Teilnehmerzahl
30

Online-Angebote
moodle

Semester: WiSe 2020/21