Lehrinhalte
Am 4. April 56 v.Chr. trat Roms berühmtester Redner, Marcus Tullius Cicero, vor das Gericht des Praetors auf dem Forum Romanum, um seinen jungen Freund Marcus Caelius Rufus gegen den Vorwurf verschiedener Vergehen, u. a. des Mordes an einem ägyptischen Gesandten und des versuchten Giftmordes an seiner früheren Geliebten Clodia, zu verteidigen. Als Zeugin der Anklage trat eben jene Clodia, eine skandalumwitterte Dame aus besten Kreisen, auf. Anhand von Ciceros vielgerühmter Gerichtsrede Pro M. Caelio – „Für Marcus Caelius“ – werden wir die Hintergründe des Prozesses beleuchten, der ein Schlaglicht wirft auf das schillernde Leben der römischen Aristokratie in den letzten Jahren der Republik. Zu diesem Zweck werden wir die Rede lesen und analysieren und dabei nicht nur einen Einblick in die sozialen Gegebenheiten der Zeit – beispielsweise die gesellschaftliche Rolle einflussreicher Frauen – gewinnen, sondern auch das römische Gerichtswesen und die Arbeitsweise von Roms erfolgreichstem Anwalt kennenlernen.

 

Literatur
M. Tullius Cicero, Pro M. Caelio oratio – Rede für M. Caelius. Mit einem Anhang ausgewählter Briefe des Caelius an Cicero. Lateinisch/Deutsch, übers. und hrsg. v. M. Giebel, Stuttgart 1994.

Weitere Informationen
Lateinkenntnisse werden nicht vorausgesetzt, sind jedoch von Vorteil.

Zusätzliche Informationen
Aufgrund der gegenwärtigen Pandemie-Situation muss die gemeinsame Quellenarbeit und Diskussion durch Selbststudium ersetzt werden; die Lehrveranstaltung findet rein digital statt. Über Moodle werden Quellen sowie Forschungsliteratur zur Verfügung gestellt. Zu den einzelnen Themen sind schriftliche Aufgaben zu bearbeiten, welche als Leistungsnachweis der Übung dienen. 

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Semester: WiSe 2020/21