Digitale Lehre
Egal ob es um Materialität, Kultur und Natur, die Macht der Klassifikation, oder die Rolle des Raumes geht: Heutige Debatten um eine kulturwissenschaftliche und interdisziplinäre Fassung der Soziologie entdecken oftmals jene Texte wieder, die in der Gründungsphase des Faches entstanden sind. Daher erscheint es als äußerst fragwürdig, wenn die „Klassiker der Soziologie" in der universitären Ausbildung strikt von den „Ansätzen der Gegenwart" abgetrennt werden – ganz so als müsste man jenseits der aktuellen Forschung ein Reservat der Traditionspflege einrichten. Diese Vorlesung macht die Gründungsmomente der Disziplin lebendig, indem sie die sogenannten Klassiker als Kristallisationspunkte für aktuelle Problemstellungen vorstellt. Auf diese Weise werden die klassischen Texte der Soziologie als Inspiration für gegenwärtige Debatten und Theoriebildung erkennbar.

Diese Aktualisierung der Klassiker ignoriert keineswegs die historische Natur des soziologischen Wissens. In der Veranstaltung soll es darum gehen, die Geschichte der Disziplin für die Aktualisierung zu nutzen. Wir fragen danach, wie das „Soziale" als Gegenstandsbereich im Kontext des Kolonialismus, der politischen Auseinandersetzungen um den Liberalismus und als Teil der technisch-materiellen Bedingungen der Moderne entworfen wurde. Eine Genealogie der Soziologie spürt damit den Grenzziehungen nach, die das Selbstverständnis der modernen Gesellschaft geprägt haben. 

Zusätzliche Informationen
Aufgrund der aktuellen Einschränkungen wird das Seminar in digitaler Form (Zoom) stattfinden.

Ich werde kurz vor Beginn der Veranstaltung den Zoom-Link auf Moodle veröffentlichen.

Sofern Sie auf TUCaN für das Seminar angemeldet sind, sind Sie bereits in den Moodle-Kurs eingetragen. Eine nachträgliche Eintragung in den Moodle-Kurs ist auf Anfrage möglich.
 

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Semester: SoSe 2021