Offizielle Kursbeschreibung
Der Soziologe und „Menschenwissenschaftler" Norbert Elias (1897-1990) gilt als Begründer der Figurations- und Prozesstheorie, in der Gesellschaften und Individuen als dynamisches Beziehungsgeflecht entworfen werden. In seiner [i]Zivilisationstheorie [/i]beschäftigt er sich mit den langfristigen Veränderungen der Kontrollmechanismen auf gesellschaftlicher und individueller Ebene. Analysiert werden die Gründe des historischen Zustandekommens typisch ablaufender Verhaltensschemata, die der zivilisiert-abendländischen Kultur als selbstverständlich gelten. Sowohl im Verhalten als auch im Affekthaushalt der Menschen habe sich nach Elias eine beständige und langfristige Wandlung vollzogen, die sich vom Mittelalter über die höfische Gesellschaft bis hin zur neuzeitlichen Kultur zurückverfolgen lässt. Das Seminar setzt sich ausführlich und kritisch mit dieser These auseinander, führt aber auch umfassender in das Werk von Elias ein, indem Begriffe und Themenfelder wie Macht, soziale Ungleichheit, Wissen, soziale Differenzierung, Gewalt, Gemeinschaft, Individualisierung, Zeit und Sterben diskutiert werden sollen.

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Semester: SoSe 2021