Digitale Lehre
Korruption gilt als eines der bedeutendsten Entwicklungshemmnisse überhaupt. Die jährlichen Kosten internationaler Korruption belaufen sich auf 3,6 Billionen US $, wie UN-Generalsekretär Guterres am 9. Dezember 2018, dem Internationalen Antikorruptionstag erklärte. Dies entspricht 2,7% der globalen Wirtschaftsleistung des gleichen Jahres. In globalen Korruptionsindices belegen arme und fragile Staaten die hinteren Plätze, während die vorderen Ränge durchweg hochentwickelten Ländern mit hohem Pro-Kopf-Einkommen vorbehalten bleiben. Dies hängt eng mit der Leistungsfähigkeit der Institutionen in den jeweiligen Ländern zusammen. Einige Autoren (Acemoglu/ Robinson 2012, Fukuyama 2011, North et. al. 2009) sind der Ansicht, dass die Leistungsfähigkeit von Institutionen vor allen Faktoren darüber entscheiden, wie erfolgreich ein Land in seiner Entwicklung ist.

 

Doch wie geschieht Korruption in der Praxis? Wie erklärt sich der Zusammenhang zwischen Korruption, Institutionen und Entwicklung? Warum ist es so schwer Korruption zu bekämpfen? Was geschieht bei einzelnen Personen, Organisationen und in ganzen Gesellschaften, damit Korruption Auswirkungen in dieser Dimension gewinnt? Mit diesen Fragen beschäftigt sich das Seminar Korruption und Entwicklung. Das Seminar ist als virtuelles Seminar konzipiert. Dennoch werden eine Vielzahl von interaktiven Arbeitsformen zum Einsatz kommen und das Gespräch in der Seminargruppe wird eine wichtige Rolle spielen.

 

In der zweistündigen Startsitzung des Seminars gibt die Seminarleitung eine Einführung ins Thema und es werden Arbeitsgruppen zu den vier Themen Korruption und öffentliche Verwaltung, Korruption und Wirtschaft, Korruption und Stadtentwicklung sowie Korruption und Umwelt gebildet. Aufgabe der Arbeitsgruppen wird es sein, jeweils ein digitales Trainingsmodul zum Thema zu erarbeiten. Die Gruppenmitglieder erhalten dafür Literaturhinweise durch die Seminarleitung. Außerdem erhalten die Arbeitsgruppen die Möglichkeit in halbstündigen verbindlichen Coaching-Sitzungen ihre Ideen mit der Seminarleitung zu besprechen. Die vier dreistündigen Hauptsitzungen des Seminars sind jeweils einem der vier Themen gewidmet. Der Ablauf der Hauptsitzungen wird jeweils folgende Elemente enthalten: Einführung ins Thema durch die Seminarleitung, Vorstellung der digitalen Lerntools durch die jeweilige Arbeitsgruppe, praktische Übungen anhand konkreter Situationsbeschreibungen. Im Anschluss an die Hauptsitzungen definieren die Arbeitsgruppen in weiteren halbstündigen Coaching-Sitzungen, welche Anpassungen sie aufgrund der Ergebnisse der Hauptsitzungen an ihren digitalen Lernmodulen vornehmen.

Eine zweistündige Schlusssitzung gibt Raum für die Schlussdiskussion des Seminars. Außerdem wird in der Schlusssitzung eine halbstündige Klausur geschrieben, deren Bestehen für den Erwerb eines benoteten Scheins erforderlich ist. 

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Semester: WiSe 2020/21