Digitale Lehre
Das Seminar findet als digitale Veranstaltung statt. Die einzelnen Sitzungen werden in Echtzeit als zoom-Sitzungen abgehalten. Im Wesentlichen entspricht der Ablauf einer Seminarsitzung dem eines präsentisch abgehaltenen Seminars (Einführung durch die Seminarleitung; Referat und Präsentation durch eine Studentin/ einen Studenten, Diskussion zum Referat, Diskussion zu den Leitfragen zur Sitzung, Abschließende Zusammenfassung durch die Seminarleitung). Auf der Lernplattform moodle werden Arbeitsmaterialien zur Verfügung gestellt oder gemeinsam erarbeitet; auch die asynchrone Kommunikation erfolgt über moodle.

Lehrinhalte
[u]Kurzbeschreibung:[/u]
Noch nie erfreute sich der deutsche Föderalismus eines so lebhaften öffentlichen Interesses wie in der aktuellen Pandemie. Da der Vollzug des Infektionsschutzgesetzes Ländersache ist, rückt die Diskussion über das Pandemiemanagement zwangsläufig die Frage nach der Leistungsfähigkeit des Föderalismus in den Fokus des öffentlichen, medialen und wissenschaftlichen Interesses. Ist der Föderalismus ein Hindernis oder ein Vorteil bei der Krisenbewältigung? Das Seminar legt theoretische, konzeptionelle und auch empirische Grundsteine zum Verständnis des deutschen Föderalismus im Vergleich zu anderen Staaten. Auf diese Weise kann die Diskussion über die Leistungsfähigkeit auf einer soliden argumentativen Grundlage geführt werden.

Sitzung 1: Einführung: Mediale Diskussion über die Krisentauglichkeit des Föderalismus.

Teil I: Grundlagen

Sitzung 2: Normative Grundlagen des Föderalismus

Sitzung 3: Kerninstitutionen des Föderalismus in komparativer Perspektive I: Kompetenzverteilung

Sitzung 4: Kerninstitutionen des Föderalismus in komparativer Perspektive II: Bundesrat

Sitzung 5: Krise und Krisenmanagement

Sitzung 6: Komplexität und Interdependenz in MLG-Arrangements

Sitzung 7: Zwischenfazit: Vom Nutzen der Verflechtung im Krisenmanagement

Teil II: Anwendung

Sitzung 8: Horizontale Koordination im Krisenmodus: die MPK

Sitzung 9: Der arbeitende Staat: Infektionsschutzverordnungen der Länder

Sitzung 10: Parlamente und Grundrechtseinschränkungen

Sitzung 11: Föderalisierte Justiz: Verwaltungsgerichte

Sitzung 12: Abschlussdiskussion: wie krisentauglich ist der deutsche Föderalismus?


[u]Lernziele:[/u]

Studierende, die den Kurs erfolgreich besucht haben,

·       kennen die Institutionen des deutschen Föderalismus und können sie im Vergleich mit anderen Föderalstaaten charakterisieren sowie in ihrer Funktionalität analysieren;

·       haben ein grundlegendes Verständnis für die Kompetenzverteilung und die Mechanismen der föderalen Koordination im deutschen Bundesstaat entwickelt;

·       kennen grundlegende Konzepte und Autoren der Krisen- und Komplexitätstheorien;

·       sind in der Lage, die Funktionsfähigkeit föderaler Institutionen und Prozesse im Hinblick auf aktuelle Problemstellungen der Krisenbewältigung zu analysieren und zu bewerten.

Literatur
Hueglin, Thomas; Fenna, Alan (2015): Comparative Federalism. 2nd. Toronto: University of Toronto Press.

Behnke, Nathalie (2018): Federal, devolved or decentralized state – on the territorial architecture of power. In: Eve Hepburn und Klaus Detterbeck (Hg.): Handbook of Territorial Politics. Cheltenham: Edward Elgar, S. 30–44.

Benz, Arthur (2020): Föderale Demokratie. Regieren im Spannungsfeld von Interdependenz und Autonomie. 1. Auflage. Baden-Baden: Nomos (Schriften zum Föderalismus).

Boin, Arjen; ‘t Hart, Paul; Stern, Eric; Sundelius, Bengt (2016): The Politics of Crisis Management: Public Leadership under Pressure. 2. Aufl. Cambridge: Cambridge University Press.

Behnke, Nathalie (2020): Föderalismus in der (Corona-)Krise? In: Aus Politik und Zeitgeschichte 70 (35-37), S. 9–15.

Erwartete Teilnehmerzahl
25

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Semester: SoSe 2021