Lehrinhalte
- Beruf Lehrer/Lehrerin – historische Entwicklung des Berufs, seine gesellschaftliche Funktion sowie die Analyse von Merkmalen und Anforderungen aus verschiedenen wissenschaftlichen Perspektiven
- Schlussfolgerungen für die Professionalisierung angehender Lehrpersonen (z. B. Ausbildungsziele)
- aktuelle curriculare Vorgaben und Strukturen der Professionalisierung von Lehrpersonen (national, international)
- Strukturprobleme der Professionalisierung
- professionelle Wissensbasis, Wissen und Handeln, Theorie - Praxis - Relation
- wissenschaftliche Ansätze der Professionalisierung von Lehrpersonen (Persönlichkeitsansatz, strukturtheoretischer, kompetenz- bzw. expertisetheoretischer und biografietheoretischer Ansatz)
- studentische Konzepte zur Professionalisierung von Lehrer*innen 

Literatur
·         Herzmann, Petra./König, Johannes (2016): Lehrerberuf und Lehrerbildung. Bad Heilbrunn: Klinkhardt.

·         Rothland, Martin (Hg) (2016): Beruf Lehrer/Lehrerin. Ein Studienbuch. Münster u.a.: Waxmann

·         Terhart, Ewald; Bennewitz, Hedda; Rothland, Martin (Hg.) (2014): Handbuch der Forschung zum Lehrerberuf. 2. überarb. u. erweiterte Auflage. Münster: WaxmannZlatkin-Troitschankaia, Olga; Beck, Klaus; Sembill, Detlef; Nickolaus, Reinhold; Mulder, Regina (Hg) (2009): Lehrprofessionalsität. Bedingungen, Genese, Wirkungen und ihre Messung. Weinheim und Basel: Beltz

weitere grundlegende Literatur sowie eine Handreichung zum Vorgehen sind in Moodle eingestellt!

Voraussetzungen
- keine
- Teilnahme empfohlen frühestens ab dem dritten Studiensemester

Erwartete Teilnehmerzahl
> 150

Offizielle Kursbeschreibung
Mit dem Begriff „Professionalisierung“ wird der gesellschaftlich Entwicklungsprozess einer Berufsgruppe in Richtung einer "Profession" bezeichnet (Mieg 2006). Mit Professionalisierung kann aber auch der individuelle Entwicklungsprozess hin zu einer besonderen Könnerschaft beschrieben werden, also der Weg vom Novizenstatus bis hin zum Status eines „Professionellen“ bzw. der Prozess des Erwerbs von „Professionalität“ in einem Beruf. Letzteres setzt einen Ausbildungsprozess voraus.  

Im Kontext des Moduls wird die Entwicklung eines Berufs zu einer Profession als „formale Professionalisierung“, der Prozess des Erwerbs von Professionalität als „funktionale Professionalisierung“ bezeichnet (Lempert 2000, 2010¸ Ziegler 2004, 2010). Formale und funktionale Professionalisierungsprozesse - so die These – stehen in einem Funktionszusammenhang. Nur wenn die Mitglieder einer Berufsgruppe als professionell wahrgenommen werden, können sie den gesellschaftlichen Status einer Profession erreichen. Daher werden im Modul Professionalisierung sowohl der Prozess der Entwicklung des Berufs Lehrerin/Lehrer sowie dessen zentrale Funktionen, Merkmale und Anforderungen in den Blick genommen, als auch wissenschaftliche Ansätze zur Professionalisierung und zur Professionalität von Lehrpersonen inklusive der dazugehörigen Befunde aus der empirischen Forschung.      

Kern dieses Moduls: Die Teilnehmer*innen entwickeln auf der Grundlage einer theoriegeleiteten Auseinandersetzung mit der formalen Professionalisierung des Lehrer*innenberufs und einer Handreichung ein Konzept zur funktionalen Professionalisierung von Lehrerinnen und Lehrern und begründen ihre Entscheidungen theoriegeleitet. Zeitlich setzt das Konzept ab dem Moment der Entscheidung für ein Lehramtsstudium an und nimmt den gesamten Prozess der Professionalisierung mit dem Ziel der Entwicklung von Professionalität als Lehrperson über das Ausbildungsende hinaus in den Blick. Die (Lern-)Ziele des Moduls entnehmen Sie bitte dem Modulhandbuch.
 

Zusätzliche Informationen
Das Modul besteht aus regelmäßigen Plenumstreffen zur regulären Vorlesungszeit (Di 9.50 – 11.20 Uhr) und aus einem begleiteten wöchentlichen Tutorium (Termine siehe TUCaN). 

Die gemeinsamen Plenumstreffen dienen primär der inhaltlichen Auseinandersetzung mit den theoretischen Grundlagen. Dazu werden sowohl in Moodle digital aufbereitete Inputs und Literatur zur Verfügung gestellt bzw. empfohlen als auch direkt in der Vorlesung inhaltliche Impulse gegeben. Im Plenum sollen die theoretischen Grundlagen vertieft und Verständnisfragen geklärt sowie zum Ende hin erste Konzepte der Teilnehmer*innen analysiert und diskutiert werden. Eine regelmäßige Teilnahme an den Plenumstreffen ist daher dringend zu empfehlen. 

In den Tutorien werden bestehende Strukturen, Vorgaben und Praxiskonzepte der Lehrer*innenprofessionalisierung (Land, Bund, Ausland) gesichtet und vor dem Hintergrund der im Plenum behandelten theoretischen Grundlagen und empirischen Erkenntnisse diskutiert. Im Tutorium kann so am eigenen Konzept gearbeitet werden, indem erste  Überlegungen in kleinerer Runde mit den Tutor*innen diskutiert und geschärft werden. Auch dieses Angebot sollten Sie unbedingt nutzen.

Plenumstreffen und Tutorien liefern Ihnen somit das Handwerkszeug für die Entwicklung eines eigenen Professionalisierungskonzeptes. Zur Unterstützung wurde für allen Teilnehmenden eine Handreichung in Moodle eingestellt. Ziel ist es, dass Sie verschiedene Facetten der kennengelernten Theorien und Praxiskonzepte in ihr Konzept integrieren oder sich bewusst davon abgrenzen. Der Kern der Veranstaltung setzt sich somit aus ihrem Konzept, der Diskussion in den Plenumssitzungen und der Analyse aus den Tutorien zusammen.

Die Modulprüfung besteht aus einer Klausur. In der Klausur erhalten Sie Begründungsfragen, die Sie auf Basis ihrer schriftlichen Ausarbeitung beantworten. Grundlage für die Bewertung ist die schriftliche Klausurleistung.

Gefährdungsbeurteilung
Keine Gefährdung!

Online-Angebote
Moodle

Die thematischen Inputs werden entweder in der Vorlesung (Plenum) dargeboten und aufgezeichnet oder als vorgefertigte inhaltliche Inputs digital zur Verfügung gestellt. Inhalte aus den Tutorien werden Ihnen abhängig von der Tutoriumsgruppe zusammen mit dem Vorlesungsmaterial über Moodle bereitgestellt.  

Semester: WiSe 2020/21
Jupyterhub API Server: https://tu-jupyter-t.ca.hrz.tu-darmstadt.de