Offizielle Kursbeschreibung
Lernende sind vielfältig. Oft werden sie in den Bildungswissenschaften als heterogen in Bezug auf die Dimensionen Staatsangehörigkeit/Sprache und Behinderung wahrgenommen. Am Beispiel von heterogenen Lerngruppen und differenziertem Unterricht wird diskutiert, wie Lernarrangements gestaltet werden könnten, die der Heterogenität der Lernenden gerecht werden und ob dies eine Chance oder Belastung von Bildungsarrangements darstellt. Vielfalt wird oft mit dem aus dem englischen stammenden Begriff Diversity (auch übersetzt als Diversität) beschrieben. Dahinter können sich unterstützende Konzepte verbergen, welche Lernende in ihrer (vermeintlich naturgegebenen) Vielfalt fördern, oder machtkritische Konzepte, welche diversity als gesellschaftliches Ordnungssystem entlarven, das Unterschiede herstellt, naturalisiert und somit soziale Ungleichheiten legitimiert und zementiert. Diversity Ansätze können wenige oder viele Differenzlinien in den Blick nehmen und liefern Impulse zur Organisationsentwicklung und Chancengleichheit in Bildungseinrichtungen.

Der Begriff Intersektionalität (vereinzelt auch Interdependenz) beschreibt, dass diese Differenzlinien oder Kategorien sozialer Ungleichheit – dazu gehören etwa Klasse, Gender, Ethnizität oder Behinderung/Befähigung – nicht isoliert voneinander gedacht werden dürfen, sondern in ihrer ‚Verwobenheit' bzw. ‚Überkreuzung' (intersection) analysiert werden müssen. Intersektionalität bedeutet die Analyse dieser Wechselwirkungen, um die sozialen Kategorien bzw. Differenzlinien in ihrem Zusammenwirken zu verstehen.

Vor diesem Hintergrund setzt sich die Ringvorlesung mit intersektionalen Perspektiven auf Bildung in globalen Transformationsverhältnissen auseinander. Professor*innen und Mitarbeitende der Allgemeinen Pädagogik, Medienpädagogik, Berufspädagogik, Schulpädagogik, Technikdidaktik und Didaktik der Naturwissenschaften sowie der Mode und Ästhetik geben Einblicke in aktuelle Fragestellungen und ausgewählte Forschungsergebnisse ihrer Arbeitsbereiche. Ergänzt werden sie durch Gastbeiträge, die sich explizit mit intersektionalen Perspektiven auf Bildung befassen. Damit gibt die Ringvorlesung den Masterstudierenden und allen weiteren Interessierten zugleich einen Überblick über die am Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik vorhandenen Arbeits- und Forschungsbereiche.

[b]Arbeitsweise:[/b]
Wird rechtzeitig bekannt gegeben.
Geplant ist Folgendes: Die Ringvorlesung ist in digitaler Form (über Zoom) synchron und asynchron verfolgbar. Material und Informationen werden über moodle bereit gestellt. Ob es darüber hinaus auch Präsenzvorträge gibt kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abgechätzt werden.
[b]Sobald die Themen und Referent*innen zu den einzelnen Terminen feststehen - spätestens jedoch vor Beginn der Veranstaltung am 5. November - wird das Programm über moodle bekannt gegeben.[/b]

[b]Literatur:[/b]
Kerstin Bronner, Stefan Paulus: Intersektionalität. Geschichte, Theorie und Praxis. Oplanden u.a.: Verlag Barbara Budrich 2017
Katharina Walgenbach: Heterogenität - Intersektionalität - Diversity in der Erziehungswissenschaft. Opladen u.a.: Verlag Barbara Budrich 2017. 2., durchgesehene Auflage.

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Semester: WT 2020/21