Digitale Lehre
Protest ist ein Akt öffentlicher Kommunikation und hat als solcher in Europa eine lange Tradition. Er kennt viele verschiedene Anlässe und Verläufe, hat unterschiedliche Formen, kann friedlich, oft aber auch gewalttätig sein. Protestierende artikulieren sich meist auf der Straße, in Großstädten und vor den Augen eines Publikums. Sie fordern den Staat, seine Sicherheitskräfte und die Stadtöffentlichkeit heraus. Sie wollen Einfluss nehmen auf politische und gesellschaftliche Verhältnisse, in ihren Augen meist: Missverhältnisse.Die Übung bietet einen Überblick über zweihundert Jahre Protestgeschichte. Ferner wollen wir die Varianten von Protest, also Aufstände, Revolten, Krawalle und Straßenschlachten genauer untersuchen und in die europäische Stadtgeschichte einbetten. Im Zentrum stehen dabei das Geschehen auf der Straße, die Protestpraxis und die Gegenwehr des Staates. Wir beginnen im frühen 19. Jahrhundert und enden mit den jüngsten Protestaktionen in Hamburg zum G20-Gipfel 2017.

Literatur
- Arno Herzig: Unterschichtenprotest in Deutschland 1790-1870, Göttingen 1988.

- Philipp Gassert: Bewegte Gesellschaft. Deutsche Protestgeschichte seit 1945, Stuttgart 2018.

- Alexander Sedlmaier: Konsum und Gewalt. Radikaler Protest in der Bundesrepublik, Berlin 2018.

Online-Angebote
moodle

Semester: SoSe 2021