Digitale Lehre
 

Es handelt sich um eine asynchrone Lehrveranstaltung (via Moodle) mit ergänzenden synchronen Treffen (via Zoom). Sie erarbeiten sich die Inhalte durch eigenständige Lektüre der Texte. Dabei werden Sie durch Lehrendeninputs in Form von Podcasts angeleitet und begleitet. Der Nachweis der regelmäßigen, aktiven Beteiligung in der Veranstaltung erfolgt durch Beteiligung an wöchentlichen Übungen in Moodle.

Lehrinhalte
Das Proseminar bietet eine Einführung in die Philosophie der Gefühle. Wir konzentrieren uns dabei auf zentrale Strömungen der philosophischen Gefühlsforschung im 21. Jahrhundert. Zunächst erarbeiten wir uns die Grundzüge von kognitiven und physiologischen Gefühlstheorien. Kognitive Theorien gehen davon aus, dass es primär geistige Evaluationen sind, die ein Gefühl auslösen. Physiologische Theorien verstehen Gefühle hingegen als Begleit- oder Folgeerscheinungen von körperlichen Prozessen. Anschließend studieren wir ausgewählte Positionen, die sich im weitesten Sinne als phänomenologische Gefühlstheorien zusammenfassen lassen. Diese gehen davon aus, dass es allererst die Verbindung von kognitiver Evaluation und körperlichem Empfinden ist, die ein Gefühl ausmacht. Im letzten Drittel des Semesters beschäftigen wir uns schließlich mit der Frage, ob und wie Gefühle gemeinsam mit anderen erlebt werden können, und lesen dazu ausgewählte Beiträge zur aktuellen Debatte zu kollektiven Emotionen. 

Literatur
 

William James: „What is an Emotion?“, Mind, 9 (34), 1884, S. 188-205.

Richard S. Lazarus: „Thoughts on the Relations Between Emotion and Cognition”, American Psychologist, 37 (9), 1982, S. 1019-1024.

Robert C. Solomon: „Emotion, Cognition, Affect: On Jerry Neu’s ‘A Tear Is an Intellectual Thing”, Philosophical Studies, 108 (1/2), 2002, S. 133-142.

Jesse Prinz: „Are Emotions Feelings?“, Journal of Consciousness Studies, 12 (8-10), 2005, S. 9-25.

Bennett W. Helm: “Felt Evaluations: A Theory of Pleasure and Pain”, American Philosophical Quarterly, 39 (1), 2002, S. 13-30.

Peter Goldie: „Emotions, feelings and intentionality“, Phenomenology and the Cognitive Sciences, 1, 2002, S. 235-254.

Matthew Ratcliffe: „The Feeling of Being”, Journal of Consciousness Studies, 12 (8-10), 2005, S. 43-60.

Margaret Gilbert: „Collective Guilt and Collective Guilt Feelings”, The Journal of Ethics, 6, 2002, S. 115-143.

Hans Bernhard Schmid: „Shared Feelings: Towards a Phenomenology of Collective Affective Intentionality”, in: Hans Bernhard Schmid: Plural Action. Essays in Philosophy and Social Science, Dodrecht: Springer, 2009, S. 59-86.

Mikko Salmela: „Shared Emotions“, Philosophical Explorations, 15 (1), 2012, S. 33-46.

Gerhard Thonhauser: „A Multifaceted Approach to Emotional Sharing“, Journal of Consciousness Studies, 27 (9-10), 2020, S. 202-227.

 

Voraussetzungen
 

Die Veranstaltung ist anfängerfreundlich konzipiert. Sie werden schrittweise an die Lektüre anspruchsvoller philosophischer Primärliteratur herangeführt. Zudem wird das Schreiben kleinerer philosophischer Textformate geübt.


Sämtliche Texte, die wir in diesem Proseminar lesen, sind auf Englisch. Daher sind Kenntnisse der englischen Sprache erforderlich, um an dieser Veranstaltung teilzunehmen. Das Proseminar ist aber auch eine gute Gelegenheit, um Ihre Kenntnisse der englischen Sprache zu erweitern, sodass Sie auch für den weiteren Studienverlauf dazu befähigt werden, englischsprachige Forschungsliteratur zu lesen.

Offizielle Kursbeschreibung
Erwerb einer Studienleistung durch Beteiligung an wöchentlichen Hausübungen. Jede Hausübung besteht aus der fristgerechten Abgabe eines qualitativ hinreichenden Thesenpapiers sowie fristgerechtem Feedback auf die Thesenpapiere von zwei Kommiliton_innen.

Die erforderlichen Leistungen werden auf Moodle im Detail erklärt.

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Semester: SoSe 2021