Offizielle Kursbeschreibung
Im Verlauf des Hochmittelalters kam es durch Produktionssteigerungen in der Landwirtschaft, dem Fokus auf Getreideanbau und der sogenannten mittelalterlichen „Warmzeit“ mit längeren Vegetationsphasen zu einem Bevölkerungsanstieg. Die Einwohnerzahl in den bestehenden Städten stieg, vor allem aber wurden zahlreiche neue Städte gegründet (z. B. München). Am Ende des Mittelalters lebten etwa 15–20 % der Bevölkerung auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands in Städten. Die urbane Lebensweise war also etwas Besonderes. Auch rechtlich wurde zwischen Stadt- und Landbewohnern unterschieden. Inhaltlicher Fokus der Lehrveranstaltung werden die Städte des oberdeutschen Sprachraums im Spätmittelalter (ca. 1250–1500) sein. Im Zentrum stehen vor allem ihre Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, um sie in einem gesamteuropäischen Kontext zu verorten. So gilt Oberdeutschland im Buchdruck als eine Region mit besonderer Innovationskraft.  
Im Rahmen des Proseminars werden die wichtigsten Grundlagen der mittelalterlichen Geschichte erarbeitet. Studierende erhalten sowohl Einblicke in die Methoden und Hilfsmittel der Mediävistik als auch in die Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens.

Die Bedingungen zum Scheinerwerb werden zu Beginn der Lehrveranstaltung bekannt gegeben. Es wird dringend empfohlen, zuvor das Proseminar in Neuerer Geschichte erfolgreich abgeschlossen zu haben. Voraussetzung für die Quellenlektüre ist die Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit der frühneuhochdeutschen Sprache! Darüber hinaus sind Lateinkenntnisse von Vorteil. Das Proseminar wird von einem Tutorium begleitet, dessen Besuch verpflichtend ist. Die Lehrveranstaltung findet digital per Videokonferenz statt. Nähere Informationen hierzu werden Sie in unserem Moodle-Kurs finden.


[b]Literatur[/b]
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[*]Fumasoli, Beat: Wirtschaftserfolg zwischen Zufall und Innovativität. Oberdeutsche Städte und ihre Exportwirtschaft im Vergleich (1350–1550) (VSWG. Beihefte 241), Stuttgart 2017.
[*]Die Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert, hg. v. Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, 37 Bde., Leipzig u. a. 1862–1931 [nd göttingen 1961–1969].
[*]Goetz, Hans-Werner: Proseminar Geschichte. Mittelalter, 4. Aufl., Stuttgart 2014.
[*]Hirschmann, Frank G.: Die Stadt im Mittelalter (Enzyklopa¨die deutscher Geschichte 84), München 2009.
[*]Isenmann, Eberhard: Die deutsche Stadt im Mittelalter 1150–1550. Stadtgestalt, Recht, Verfassung, Stadtregiment, Kirche, 2. Aufl., Köln/ Weimar/ Wien 2014.
[*]Möncke, Gisela (Hg.): Quellen zur Wirtschafts und Sozialgeschichte mittel- und oberdeutscher Städte im Spätmittelalter (FSGA 37), Darmstadt 1982.
[*]Schmieder, Felicitas: Die mittelalterliche Stadt, 3. Aufl., Darmstadt 2012.
[*]Weinrich, Lorenz: Quellen zur Verfassungsgeschichte des römisch-deutschen Reiches im Spätmittelalter (1250–1500) (FSGA 33), Darmstadt 1983.
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