Digitale Lehre
„Social Distancing“ – so lautet die berühmte Formel, auf die sich das Zusammenleben im pandemischen Alltag in kürzester Zeit eingestellt hat. Die Abstandsregeln im Zeichen der Corona-Krise lassen sich im Vokabular einer Berührungsökonomie erzählen, die das Erleben von Nähe und Distanz neu ins Verhältnis setzt. In diesem Seminar wollen wir die gegenwärtige Konjunktur des Distanzbegriffs jedoch nur als Ausgangspunkt nehmen, um in die Geschichte der gesellschaftstheoretischen Auseinandersetzung mit Nähe & Distanz einzusteigen. Bereits in den Anfängen der Disziplin findet sich eine umfangreiche Verständigung über den Begriff der „sozialen Distanz“, der in räumlichen, affektiven wie ästhetischen Dimensionen entworfen wird. Der Seminarfokus liegt dabei auf grundbegrifflichen Texten der Soziologie und Kulturwissenschaft (Walter Benjamin, Ferdinand Tönnies, Georg Simmel, Robert Ezra Park, Norbert Elias, Erving Goffman, Richard Sennett). Überdies soll ein Blick in empirische Studien und Alltagsbeobachtungen geworfen werden, in denen Nähe und Distanz als operative Größen eingesetzt werden. Die Bereitschaft zur Lektüre englischsprachiger wie fachfremder Texte wird vorausgesetzt.

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Semester: SoSe 2021