Lehrinhalte
In dieser Lehrforschung geht es um die historischen und aktuellen Verbindungen zwischen ökonomischen und ökologischen Denkfiguren, Regierungslogiken, Raumvorstellungen und Wissenskulturen. Im Zuge der gegenwärtigen grundlegenden Veränderungen der Lebensbedingungen auf der Erde durch den Klimawandel findet ein gesellschaftlicher Prozess der Anpassung und des Umbaus statt. Die Veränderungen von ökonomischen Budgetierungen, Investitions- und Risikokalkulationen, Wachstumsvorstellungen und Produktionsketten werden zur Zeit diskutiert. Aber was heißt "ökologisieren"? Ist "carbon-offsetting" eine verkürzende Form der Ökologisierung und auf welcher Grundlage ist das zu konstatieren? Mit welchen Wissensformaten und Kalkulation werden Ökonomien "ökologischer" gemacht? In dieser theoretischen Lehrforschung sollen zunächst die Konzepte und Methoden einer historisierenden Betrachtung der Verschränkung ökologischen und ökonomischen Denkens kennengelernt werden. In der zweiten Phase geht es darum, diese genealogische und theoretische Kenntnis zu nutzen, um gegenwärtige Projekte des nachhaltigen Wirtschaftens auf ihre impliziten Vorstellungen von Ökologie und Ökonomie und den Exklusionen, blinden Stellen und Effekte zu analysieren. Dabei stehen die theoretisch-empirischen Methoden der Genealogie, der politischen Epistemologie, der Soziologie der Quantifizierung im Mittelpunkt.

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Semester: WT 2021/22