Hannah Arendt gehört ohne Zweifel zu den meistdiskutierten politischen TheoretikerInnen des 20. Jahrhunderts. Insbesondere nach dem Zusammenbruch des Sowjetimperiums erfuhr ihr Denken eine bis heute anhaltende Renaissance. Dabei standen und stehen insbesondere Arndts Überlegungen zum Totalitarismus, zur Zivilgesellschaft und zum gemeinsamen Handeln im Zentrum der Diskussion und vielfältigen Rezeption.

Das Seminar hat sich zum Ziel genommen, sich auf ein Buch von Arendt zu konzentrieren, dieses dafür aber möglichst gründlich zu lesen und zu diskutieren. Und zwar soll es dabei um "Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft. Antisemitismus, Imperialismus, totale Herrschaft", ein Werk von immerhin 1000 Seiten, gehen. Ziel ist, dieses Buch in Gänze zu bewältigen; die Bereitschaft zur entsprechenden Lektüre, aber auch zu der damit verbundenen intellektuellen Auseinandersetzung, ist daher die Grundvoraussetzung für die Teilnahme an dem Seminar.

Arendts Buch stellt eine Analyse des 19. Jahrhunderts und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts dar und ist im amerikanischen Original 1951 erschienen und soll entsprechend im Seminar kontextualisiert werden. Vorschnelle Übertragungen auf heutige Zeiten sollten daher möglichst vermeiden werden. Zugleich steht aus einer politikwissenschaftlichen Perspektive auch die Frage nach der Aktualität der Beobachtungen und theoretischen Erkenntnisse von Arendt sowie die nach deren Grenzen im Zentrum des Interesses.

Das Seminar soll nach heutigem Stand in Präsenz unter Berücksichtigung der im Herbst/Winter geltenden Hygienevorschriften stattfinden.

In der ersten Sitzung werden wir gemeinsam uns über die beste Form der Seminargestaltung (Referate, Gruppenarbeit, Einsatz digitaler Elemente) beratschlagen.

Zur Vorbereitung empfehle ich:

Hauke Brunkhorst: Hannah Arendt, Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft, in M. Brocker (Hg.): Geschichte des politischen Denkens. Ein Handbuch. Berlin:  Suhrkamp (2006), S. 570-586.

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Semester: WT 2021/22