Digitale Lehre
Neben der französischen Revolution gehört die Entstehung des amerikanischen Nationalstaates zweifellos zu den bedeutendsten und folgenreichsten politischen Umwälzungen des ausgehenden 18. Jahrhunderts. Im Seminar wollen wir die wichtigsten politiktheoretischen Debatten, die diesen Prozess begleitet, forciert und kanalisiert haben, diskutieren.

Dabei werden wir uns sowohl mit den Schriften, die die Loslösung von der englischen Krone rechtfertigen sollten (Unabhängigkeitserklärung; Thomas Paine: „Common Sense“), den politischen Ordnungsvorstellungen der Verfassungsväter (John Adams, Thomas Jefferson, James Madison) als auch mit der US-amerikanischen Ratifizierungsdebatte von 1787/88 auseinandersetzen. Hier werden wir sowohl zentrale Artikel der Federalist Papers als auch ausgewählte Schriften der sog. Anti-Federalists, die die neue Ordnung als despotisch verurteilten, diskutieren.

Ein besonderer Schwerpunkt soll auf die theoriepolitische Dimension der damaligen Debatten und mithin auf die semantische Transformation zentraler Konzepte wie "Republik", "Demokratie" oder auch "Tugend" gelegt werden. Es soll dabei auch über den rein ideengeschichtlichen Kontext hinweg nach der Relevanz politischer Sprache und theoretischer Texte für politisches Handeln gefragt werden.

Die Veranstaltung soll nach heutigem Stand in Präsenz stattfinden, unter der Berücksichtigung der im Herbst/Winter geltenden Hygienevorschriften.

Voraussetzung für eine erfolgreiche Seminarteilnahme ist die aktive Beteiligung sowie die Bereitschaft zur Übernahme eines Referates, vor allem aber die Lust an der Lektüre ideengeschichtlicher Texte.

 
Zur Vorbereitung und zur begleitenden Lektüre wird empfohlen:
Dippel, Horst, 1985: Die amerikanische Revolution. Frankfurt/M.: Suhrkamp.
Howard, Dick, 2001: Die Grundlegung der amerikanischen Demokratie. Frankfurt/M.:
Suhrkamp.

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Semester: WT 2021/22