Digitale Lehre
Die Lehrveranstaltung findet online in Form von wöchentlichen Zoom-Sitzungen statt. Der Link wird Ihnen auf Moodle zur Verfügung gestellt.

Lehrinhalte
Die „Krisis der europäischen Wissenschaften und die transzendentale Phänomenologie“ gehört zu den bekanntesten und einflussreichsten Werken Edmund Husserls, in welchem er eine grundlegende Kritik am neuzeitlichen Objektivismus, Positivismus und Szientismus mit einer Einführung in die transzendentale Phänomenologie ausgehend von der Frage der Lebenswelt verbindet. Husserls Krisendiagnose beginnt mit Galileis „Mathematisierung der Natur“ und spinnt ein ideengeschichtliches Narrativ des Ringens der beiden Strömungen von „Objektivismus“ und „Transzendentalismus“ um den Sinn des neuzeitlichen Denkens und Selbstverständnisses. Der krisenhaften Subjektvergessenheit und sinnentleerten Technisierung des 20. Jahrhunderts möchte Husserl mit einer Hinwendung zur transzendentalen Phänomenologie entgegentreten, die sich als „Wissenschaft von der Lebenswelt“ versteht. 
Husserl thematisiert in seinen Ausführungen dazu grundlegende Begriffe, Themen und Methoden der von ihm gegründeten Strömung der Phänomenologie, so etwa die transzendentale Reduktion, das Korrelationsapriori, Konstitutionsanalysen zu Kinästhesen, Geltungswandel, Horizontbewusstsein und Vergemeinschaftung von Erfahrung, sowie die „Paradoxie der menschlichen Subjektivität“.

Literatur
Literatur

Primärliteratur:

Husserl Edmund: Die Krisis der europäischen Wissenschaften und die transzendentale Phänomenologie. Eine Einleitung in die phänomenologische Philosophie. Hg. v. Elisabeth Ströker. Philosophische Bibliothek 641. 2012. 

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Husserl, Edmund: Husserliana. Edmund Husserl Gesammelte Werke. (Hua). Nijhoff, Den Haag 1950ff.
Band VI  Die Krisis der europäischen Wissenschaften und die transzendentale Phänomenologie. Hrsg. von W. Biemel, 1954.


Sekundärliteratur: 

Bernet, Rudolf/Kern, Iso/Marbach, Eduard: Edmund Husserl: Darstellung seines Denkens. Hamburg 1989.

Held, Klaus: Einleitung. In: ders. (Hg.): Edmund Husserl. Die phänomenologische Methode. Ausgewählte Texte I. Stuttgart 2002, 5-52.

Held, Klaus: Einleitung. In: ders. (Hg.): Edmund Husserl. Phänomenologie der Lebenswelt. Ausgewählte Texte II. Stuttgart 2002, 5-54.

Zahavi, Dan: Husserls Phänomenologie. UTB: Tübingen 2003.

Zahavi, Dan: Phänomenologie für Einsteiger. Paderborn: Wilhelm Fink, 2018.

Zahavi, Dan (Hg.): The Oxford Handbook of the History of Phenomenology. Oxford University Press, 2018.

Voraussetzungen
Philosophische Vorkenntnisse in der Phänomenologie sind vorteilhaft, werden aber nicht erwartet; die Bereitschaft zu einer intensiven Lektürearbeit (inkl. Sekundärliteratur) ist aufgrund der Komplexität des Textes aber unumgänglich.

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