Lehrinhalte
Anwendungen der sogenannten „Künstlichen Intelligenz“ bestimmen immer stärker moderne Lebens- und Arbeitswelten und werden aktuell sowohl mit großen Chancen und visionären Perspektiven als auch in unterschiedlichen Hinsichten mit Risiken und problematischen Entwicklungen verknüpft. Eine wichtige Frage im Rahmen der KI-Forschung besteht darin, ob Maschinen und Roboter wirklich zu höherstufigen und flexiblen Intelligenzleistungen fähig sind, wie wir sie vor allem dem Menschen zuschreiben. Wichtige Vertreter der modernen Philosophie des Geistes (Philosophy of Mind) beziehen sich durchaus affirmativ auf einen naturwissenschaftlichen Deutungsrahmen, betonen aber – im Unterschied zu manchen Vertretern der Hirn- und der KI-Forschung – vor allem die Komplexität und Nichtreduzierbarkeit von Bewusstsein, Emotionen, Kreativität, Moralität und anderen wichtigen menschlichen Fähigkeiten. In diesem Spannungsfeld sollen wichtige Begriffe, Kontroversen und Positionen diskutiert werden.

Literatur
Die zu lesenden Texte werden vor Seminarbeginn als Download auf moodle bereitgestellt.

  

Voraussetzungen
Im Seminar sollen zum einen wichtige Begriffe und Entwicklungslinien der KI-Forschung verdeutlicht und im Blick auf unterschiedliche Bewertungen betrachtet werden. Zum anderen sollen wichtige Positionen der Philosophie des Geistes verdeutlicht und insbesondere hinsichtlich der Frage nach dem [i]hard problem[/i] des „Bewusstseins“ als Grundlage für eine kritische Auseinandersetzung mit allzu spekulativen Erwartungen an die KI-Forschung herangezogen werden. Der Kurs richtet sich an Studierende ab dem dritten Semester und alle, die an einer Einführung in Debatten der Philosophie des Geistes in einem Bezug auf das Verständnis von „Künstlicher Intelligenz“ interessiert sind. Hilfreich sind Grundkenntnisse in der modernen Philosophie und Psychologie. Sie sollten bereit sein, sich näher mit den einzelnen Autoren und Texten auseinanderzusetzen, eigenständige Überlegungen anzustellen und wichtige Gesichtspunkte gemeinsam im Seminar zu diskutieren. [b]Wichtig: Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer müssen alle Texte zu jeder Sitzung lesen und gezielt vorbereiten, da sonst weder Vermittlungen zentraler Inhalte noch inhaltlich gehaltvolle Diskussionen möglich sind.[/b]

Erwartete Teilnehmerzahl
20

Weitere Informationen
Studienleistung: Regelmäßige Teilnahme und Mitarbeit, Beteiligung an einer diskursiven Erarbeitung der Texte oder einem Referat. Für die Fachprüfung ist zusätzlich eine schriftliche Hausarbeit erforderlich. Studierende aus anderen Fachbereichen (insbesondere Natur- und Ingenieurwissenschaften) können für eine benotete Leistung einen kleineren Essay schreiben.

Online-Angebote
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Semester: ST 2022