Das Proseminar befasst sich in vergleichender Perspektive mit der Europäischen Nachbarschaftspolitik (ENP) der EU. Die ENP aus dem Jahr 2004 dient dazu, die Beziehung der EU zu ihren Nachbarn zu vertiefen, um den vielzitierten „ring of fire“ an den Außengrenzen der EU einzudämmen und die Entstehung neuer Trennungslinien zu verhindern. Die Nachbarschaftspolitik basiert auf den Werten der Demokratie, der Rechtsstaatlichkeit und der Einhaltung der Menschenrechte und umfasst 16 der engsten Nachbarländer der EU. Aus aktuellem Anlass liegt der Hauptaugenmerk des Seminars auf der Analyse der Beziehungen der EU zu den östlichen Nachbarn, die seit 2009 im Rahmen der Östlichen Partnerschaft (ÖP) als regionale Kooperationsinitiative der ENP vertieft mit der EU zusammenarbeiten. Zu den Staaten der ÖP zählen: die Republik Moldau, Ukraine, Belarus, Georgien, Armenien und Aserbaidschan. Es sollen die "besonderen Beziehungen" (Art. 8 Abs. 1 EUV) der EU zu diesen sechs Ländern, die jeweiligen innenpolitischen Strukturen sowie weitere außenpolitische Beziehungen, bspw. zu Russland, untersucht und verglichen werden.
Das Seminar ist in drei Phasen unterteilt und folgt didaktisch der Lehr-Lernmethode "Inverted Classroom". Lerninhalte werden in digitalen Sessions zuhause erarbeitet (Phase 1); in Phase 2 wird in Kleingruppen gearbeitet; die Anwendung des erlernten Stoffs erfolgt schließlich in Präsenzterminen (Phase 3).

1. Phase: Begleitetes Selbststudium
2. Phase: Arbeit in Kleingruppen
3. Phase: Präsenzphase; Answesenheit vor Ort ist obligatorisch

Diese Seminarform erfordert vermehrt schriftliche Einreichungen und einen hohen Grad an Eigeninitiative.
Semester: ST 2022