Lehrinhalte
Sportevents sind seit Jahrzehnten ein fester Bestandteil urbaner Kultur und individueller Freizeitgestaltung geworden. Sie sind Schauplatz für ein kollektives Spektakel, zelebrieren den Sport als Lebensstil und locken mit ihrem Aufforderungscharakter. Die Bandbreite an Events im Sport ist enorm und bietet einer an Bewegung, Spaß und Freizeit orientierten Gesellschaft eine bunte Spielwiese. Die schmerzliche Abwesenheit dieser Kollektiverlebnisse im Zuge der Coronakrise unterstreicht die besondere Relevanz der Eventisierung im Sport der modernen Gesellschaft.     
Doch was genau ist ein „Event“ und welche Events lassen sich im Sport unterscheiden? Welche Bevölkerungsgruppen lassen sich durch das Teilhabeversprechen verschiedener Sportevents locken? Welche gesellschaftlichen Entwicklungen sind für die gewachsene Popularität dieser Formate verantwortlich? Und was lernt man über eine Gesellschaft, in der ein allgemeines Bedürfnis nach Sportevents um sich greift?
Im Seminar widmen wir uns diesen und anschließenden Fragen und betrachten die Eventlandschaft des Sports mit soziologischen Mitteln. Im Fokus stehen Mega-Events wie Weltmeisterschaften und Olympische Spiele, Tagesevents wie der City-Marathon oder Iron Man und sportbezogene Phänomene wie Stadion-Atmosphären und Public Viewing. Dabei werfen wir einen analytischen Blick auf den kollektivitätsstiftenden und unterhaltenden Charakter des modernen Sports und befassen uns auch mit den nicht-intendierten Folgen seiner Eventisierung (z.B. horrende Ausgaben, ökologische Probleme), die in der Öffentlichkeit zunehmend kritisch besprochen werden.

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Semester: SoSe 2022