Lehrinhalte
Lehrinhalte:

·         Professionalisierung, Professionalität, Profession (begriffliche Grundlagen)

·         Pädagogische Professionalität: Merkmale pädagogischer Professionalität

Professionalisierung aus formaler (gesellschaftlicher) Perspektive

·         Pädagogische Berufe/Professionen: gesellschaftlicher Status und historische Genese (z. B. Lehrer:in, Erzieher:in/Frühpädagog:in, Sozialpädagog:in, Erwachsenenbildner:in …)

·         pädagogische Berufe im Kontext von Organisationen: institutionelle und strukturelle Herausforderungen in pädagogischen Handlungsfeldern

 

Professionalisierung aus funktionaler Perspektive (individuelle Kompetenzentwicklung)

·         Grundlagen pädagogischer Professionalität: „Persönlichkeit“, Wissen, Überzeugungen/Werthaltungen, motivationale Merkmale, selbstregulative Fähigkeiten

·         Theorie-Praxis-Relation: Verhältnis von systematischem Wissen und Erfahrungswissen

·         Entwicklung pädagogischer Professionalität – Modelle und Ansätze

·         Professionalisierung für einen pädagogischen Beruf

·         aktuelle curriculare Vorgaben und Strukturen zur Professionalisierung für einen pädagogischen Beruf (national, international)

·         Strukturfragen der Professionalisierung

·         Professionalisierung vs. Deprofessionalisierung (oder zurück zur gesellschaftlichen Perspektive)

·         studentische Konzepte zur Professionalisierung für einen pädagogischen Beruf 

Literatur
Literatur:
Giesecke, Hermann (2015): Pädagogik als Beruf – Grundformen pädagogischen Handelns. Beltz, 978-3-7799-3262-8

Helsper, Werner (2021): Professionalität und Professionalisierung pädagogischen Handelns: Eine Einführung. Opladen/Toronto: Verlag Barbara Budrich

Herzmann, Petra./König, Johannes (2016): Lehrerberuf und Lehrerbildung. Bad Heilbrunn: Klinkhardt.

Rothland, Martin (Hg) (2016): Beruf Lehrer/Lehrerin. Ein Studienbuch. Münster u.a.: Waxmann

Siegel, Stefan, T. (2022): Erziehungswissenschaftliche Theorien und Individuelle Professionalisierung. Bad Heilbrunn: Klinkhardt

Terhart, Ewald; Bennewitz, Hedda; Rothland, Martin (Hg.) (2014): Handbuch der Forschung zum Lehrerberuf. 2. überarb. u. erweiterte Auflage. Münster: Waxmann

Zlatkin-Troitschankaia, Olga; Beck, Klaus; Sembill, Detlef; Nickolaus, Reinhold; Mulder, Regina (Hg) (2009): Lehrprofessionalität. Bedingungen, Genese, Wirkungen und ihre Messung. Weinheim und Basel: Beltz

weitere grundlegende Literatur sowie eine Handreichung zum Vorgehen sind in Moodle eingestellt!

Voraussetzungen
- Kenntnisse zu (erziehungs-)wissenschaftlichen Grundbegriffen  
- Teilnahme empfohlen im fünften Studiensemester

Erwartete Teilnehmerzahl
> 150

Weitere Informationen
Mit dem Begriff „Professionalisierung“ kann einerseits die Entwicklung einer Berufsgruppe in Richtung einer "Profession" bezeichnet werden (Mieg 2006). Andererseits bezieht sich „Professionalisierung“ auch auf die Entwicklung besonderer Könnerschaft, also den individuellen Prozess des Erwerbs von „Professionalität“ in einem Beruf (Kurtz 2002). Der Erwerb von Professionalität setzt einen Ausbildungsprozess voraus.

Beide Professionalisierungsprozesse - so die These – stehen in einem Funktionszusammenhang. Das Erreichen des gesellschaftlichen Status als Profession gelingt nur, wenn die Berufsgruppe von der Gesellschaft als „systemrelevant“ und „professionell“ wahrgenommen wird.

Im Modul Professionalisierung werden beide Perspektiven eingenommen. Zunächst sollen charakteristische Merkmale pädagogischer Professionalität herausgearbeitet werden. Danach werden aus der Perspektive formale Professionalisierung ausgewählte pädagogische Berufe (wie z. B. der Beruf Lehrer:in; Sozialpädagog:in etc.), deren gesellschaftlicher Status und historischer Genese in den Blick genommen. Zudem deren organisatorische und institutionelle Einbettung und der damit verbundene Handlungsrahmen.

Im zweiten Teil geht es um die funktionale Seite von Professionalisierung, das heißt dem Erwerb pädagogischer Professionalität. Ausgehend von den wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Verhältnis von systematischem (Theorie-)Wissen und (praktischem) Erfahrungswissen sowie zur Entwicklung von pädagogischer Professionalität werden die curricularen Vorgaben sowie die Strukturprobleme der Professionalisierung für ausgewählte pädagogische Berufe analysiert.   

Aufgabe der Teilnehmer*innen wird sein, auf Grundlage der Auseinandersetzung mit Theorien und der Forschung zur pädagogischen Professionalisierung eigenständig ein Konzept zur pädagogischen Professionalisierung für einen konkreten pädagogischen Beruf zu entwickeln. Eine Handreichung und tutorielle Begleitung soll die Teilnehmer*innen dabei unterstützen. Zeitlich soll das Konzept ab Beginn der Ausbildung ansetzen und den gesamten Prozess der Professionalisierung mit dem Ziel der Entwicklung pädagogischer Professionalität als Lehrperson über das Ausbildungsende hinaus in den Blick nehmen. Das Konzept soll später in der Klausur entlang von Leitfragen erläutert und die Entscheidungen sollen auf wissenschaftlicher Basis begründet werden.

Übergeordnetes Lernziel des Moduls ist, dass die Teilnehmer*innen ein tiefgreifendes und reflektiertes Verständnis zum eigenen Professionalisierungsprozess entwickeln.

Zusätzliche Informationen
Das Modul besteht aus regelmäßigen Plenumstreffen zur regulären Vorlesungszeit
(Di 08.00 – 09.40 Uhr) und aus einem begleiteten wöchentlichen Tutorium (Termine siehe TUCaN).

Die gemeinsamen Plenumstreffen dienen primär der inhaltlichen Auseinandersetzung mit den theoretischen Grundlagen. Dazu werden sowohl in Moodle digital aufbereitete Inputs und Literatur zur Verfügung gestellt bzw. empfohlen als auch direkt inhaltliche Impulse gegeben. Im Plenum sollen die theoretischen Grundlagen vertieft und Verständnisfragen geklärt sowie zum Ende hin erste Konzepte der Teilnehmer*innen analysiert und diskutiert werden. Eine regelmäßige Teilnahme an den Plenumstreffen ist daher dringend zu empfehlen. 

In den Tutorien werden bestehende Strukturen, Vorgaben und Praxiskonzepte der Professionalisierung (Land, Bund, Ausland) gesichtet und vor dem Hintergrund der im Plenum behandelten theoretischen Grundlagen und empirischen Erkenntnisse diskutiert. Im Tutorium kann so am eigenen Konzept gearbeitet werden, indem erste Überlegungen in kleinerer Runde mit den Tutor*innen diskutiert und geschärft werden. Auch dieses Angebot sollten Sie unbedingt nutzen.

Plenumstreffen und Tutorien liefern somit den inhaltlichen Input und das Handwerkszeug für die Konzeptentwicklung. Zur Unterstützung wurde für allen Teilnehmenden eine Handreichung in Moodle eingestellt.

Die Modulprüfung besteht je nach Prüfungsordnung aus einem Portfolio oder einer Klausur. In der Klausur erhalten Sie Begründungsfragen, die Sie auf Basis ihrer schriftlichen Ausarbeitung beantworten. Grundlage für die Bewertung der schriftlichen Leistungen ist die wissenschaftliche Fundierung und argumentative Qualität der Begründungen des entwickelten Konzepts.

Gefährdungsbeurteilung
Keine Gefährdung!

Online-Angebote
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Die thematischen Inputs werden entweder in der Vorlesung (Plenum) dargeboten und aufgezeichnet oder als vorgefertigte inhaltliche Inputs digital zur Verfügung gestellt. Inhalte aus den Tutorien werden Ihnen abhängig von der Tutoriumgruppe zusammen mit dem Vorlesungsmaterial über Moodle bereitgestellt.  

Semester: WiSe 2022/23