Digitale Lehre
In der Vorlesung werden aktuelle literaturtheoretische Ansätze vorgestellt, die Erkenntnisse der Kognitions- und Emotionspsychologie, der Philosophy of Mind und Künstliche-Intelligenz-Forschung einzubeziehen versuchen, um grundlegende dichtungstheoretische Fragen zu klären, wie beispielsweise: Wie wirken bestimmte Textstrukturen auf den Leser? (Kann man Vorhersagen treffen über Art und Intensität seiner emotionalen Beteiligung, kognitiven Aktivierung und physischen Reaktion?) - Welche evolutionär-anthropologischen Dispositionen sind an der Hervorbringung verbaler Artefakte beteiligt? (Warum verbringen Menschen überhaupt Zeit damit, informationell unzuverlässige Kommunikate zu verfertigen, - und tradieren sie sogar über Generationen hinweg als wertvolles Kulturgut?) - Welche 'Attraktoren' verbaler Kommunikation lassen sich ausmachen, die dafür sorgen, dass verbale Artefakte sich in Großgattungen wie Narrativik, Lyrik und Dramatik gliedern lassen? - Gibt es literarische Universalien und wie lassen sie sich definieren? - Welche Forschungsperspektiven bergen solche Forschungsansätze, welche empirischen Testungsverfahren sind denkbar und welchen Status genießen die in diesen Herangehensweisen aufgerufenen Theorierahmen in der heutigen Wissenschaft?
Die Vorlesung richtet sich an Studierende der Literaturwissenschaft, die an den anthropologischen Grundlagen ihres Gegenstands interessiert sind, und an Studierende der Ethnologie, Psychologie, Verhaltensforschung und anderer Fächer mit einem Interesse an Sprache und Kultur.

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Semester: WT 2022/23