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"Vergebung" - das klingt nach etwas, was Theolog*innen auf die Frage zwischenmenschlicher Schuld als Antwort in petto haben. Aber ist Vergebung tatsächlich ein ethisches Phänomen? In unseren zwischenmenschlichen Beziehungen findet Schuldbewältigung – in welcher Form auch immer – jedenfalls andauernd statt, sofern wir kein völlig beziehungsloses Dasein fristen und die sich stets neu aufwiegenden Wogen von Streiten, Enttäuschungen, Vertrauensbrüchen oder anderen Verfehlungen innerhalb menschlicher Beziehungen eben zu glätten genötigt sind, um nicht doch gerade zu einem genau solchen beziehungslosen Wesen werden zu müssen. Aber geschieht dies wirklich über den Weg der Vergebung? Was heißt es überhaupt, zwischenmenschlich zu vergeben? Oder gehen wir letztlich auf ganz andere, nicht vergebende Weise untereinander mit Schuld um? Das Seminar widmet sich der Frage, ob bzw. inwiefern wir zwischenmenschliche Vergebung denken können. Dafür gilt es auch zu klären, was eigentlich Schuld zwischenmenschlich ausmacht. Wie ist sie von der Sünde unterschieden, wie gehen wir mit ihr um und wie ist beides theologisch-ethisch einzuordnen? Und: Wie beziehen sich göttliche und menschliche Vergebung eigentlich aufeinander?

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Semester: SoSe 2023