Offizielle Kursbeschreibung
Die moderne biologische Forschung betrachtet die Anwendung des Rassenbegriffes auf Menschen als inadäquat. Dennoch sind nach wie vor zahlreiche Personen von rassistisch motivierter physischer und psychischer Gewalt betroffen. Die beharrliche Fortexistenz von Rassismus erfordert eine eingehende theoretische Auseinandersetzung mit diesem Phänomen, um die Reproduktionsmechanismen dieser menschenfeindlichen Ideologie besser zu begreifen und rassistischer Diskriminierung entschieden zu begegnen.

Der Einstieg in die Thematik erfolgt durch einen Exkurs in die Geschichte des Rassismus. Als Nächstes werden verschiedene Arten von Rassismus (Antiziganismus, Antisemitismus und antimuslimischer Rassismus) in ihrer jeweiligen Spezifik betrachtet. Außerdem soll zum Beginn des Seminars der Unterschied zwischen dem „klassischen“ biologistisch argumentierenden Rassismus und Neorassismus geklärt werden.

Im weiteren Verlauf des Seminars lernen die Teilnehmer*innen verschiedene Theorien kennen, welche die wesentlichen Forschungstraditionen (ökonomische, ideologiekritische, diskursanalytische) der Rassismusforschung repräsentieren.

Im Anschluss, soll die Perspektive von Betroffenen erschlossen werden, um zu verstehen, welche Auswirkungen Rassismus auf psychische Gesundheit entfalten kann. Die Untersuchung der psychischen Folgen von rassistischer Gewalt soll dabei nicht nur durch die Lektüre der einschlägigen Literatur erfolgen. Die Teilnehmer*innen werden im Zuge des Seminars die Möglichkeit bekommen, eine qualitative Analyse des empirischen Datenmaterials vorzunehmen, welches durch den Seminar-Leiter aus der eigenen Forschung zur Verfügung gestellt wird.

Als weiteren Punkt werden die Akteur*innen und Strukturen der neuen Rechten genauer unter die Lupe genommen, um transparent zu machen, welche politischen Kräfte als Multiplikatoren rassistischer Ideologien in der gegenwärtigen Bundesrepublik fungieren.

Zum Abschluss des Seminars wird der praxisbezogenen Frage nachgegangen, wie Rassismus effektiv auf allen gesellschaftlichen Ebenen bekämpft werden kann.

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Semester: ST 2023