Lehrinhalte
Seit den 1990er Jahren steht die Kategorie "Raum" verstärkt im Fokus sozialwissenschaftlicher Forschung. Hervorgerufen durch Globalisierungs- und Digitalisierungsprozesse wurden bisherige Auffassungen von Nähe und Distanz revolutioniert und bislang selbstverständliches Wissen über Raum plötzlich radikal in Frage gestellt. Raum ist seitdem nicht mehr der quasi-naturgegebene Hintergrund, vor dem sich soziale Handlungen lediglich "abspielen", sondern er wird selber zu einem sozialen Phänomen und Gesellschaft strukturierenden Element. Ziel des Seminars ist es, zunächst anhand einiger klassischer und neuerer Texte in die Raumsoziologie einzuführen. In einem zweiten Teil werden wir uns dann städtischen Orten zuwenden, an denen sich verschiedene Räume konfliktreich überlagern. Der Fokus wird dabei auf Orten liegen, die mit menschlichen Gräueltaten (kriegerische Handlungen, terroristische Anschläge, gewaltsame Grenzziehungen, koloniale Gewalterfahrungen) verbunden sind und die somit für "dunkle" Vergangenheiten stehen. Hierbei können und sollen die Studierenden auch eigene Vorschläge einbringen. Ziel des Seminars ist es, mit den Mitteln der neueren Raumsoziologie ein umfassendes Verständnis für die Komplexität städtischer Räume und die Möglichkeiten gruppenübergreifender Verständigungsprozesse zu entwickeln. Die Fähigkeit zum Verstehen und Wiedergeben englischer Texte wird vorausgesetzt.

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Semester: ST 2023