Lehrinhalte
• Gesetzliche Rahmenbedingungen zur Abwasser-wiederverwendung
• Abwasserzusammensetzung und Abwasserherkunft
(Grauwasser, Schwarzwasser, Braunwasser, Gelbwasser)
• Möglichkeiten zur Trennung der Abwasserströme
• Grauwasserbehandlung
• Schwarzwasserbehandlung
• Braunwasserbehandlung
• Gelbwasserbehandlung
• Konzepte zur Wasserwiederverwendung und Wertstoffnutzung
• Schadstoffverbleib

Voraussetzungen
empfohlen: Kommunale Abwasserbehandlung (13-K2-M002)

Nachhaltigkeitsbezug der Veranstaltungsinhalte
Rasante Urbanisierung in Metropolregionen stellt die siedlungswasserwirtschaftliche Ver- und Entsorgungsinfrastruktur vor neue Herausforderungen und erhöht zudem die Nachfrage nach natürlichen Ressourcen. Für gesunde Lebensbedingungen und eine nachhaltige gesellschaftliche Entwicklung sind sauberes Wasser, eine angemessene Sanitärversorgung sowie gesunde und hygienische Lebensbedingungen Grundvoraussetzungen. Der drastische Bevölkerungsanstieg in städtischen Gebieten bewirkt eine Verschlechterung der qualitativen Situation von Oberflächengewässern sowie eine starke Reduktion und Verschmutzung von Grundwasserquellen. Von den Problemen betroffen sind sowohl urbane wie ländliche Räume, insbesondere in Schwellen- und Entwicklungsländern. Während eine Verbesserung der Lebensbedingungen in den Städten häufig im Mittelpunkt politischer und gesellschaftlicher Bemühungen steht, werden ländliche Räume oftmals vernachlässigt. Urbane Räume hingegen sind mit der Problematik konfrontiert, dass konventionelle, zentrale Ver- und Entsorgungssysteme mit dem rasanten Bevölkerungswachstum nicht mithalten können, wodurch alternative, flexible und dynamische Lösungsansätze berücksichtigt werden müssen. Im Mittelpunkt dieser Veranstaltung stehen städtische Räume, in denen Möglichkeiten zur Verbesserung der Sanitärversorgung erarbeitet werden sollen um deren Herausforderungen bezüglich der Ver- und Entsorgungssysteme durch semizentrale Lösungsansätze entgegen zu treten. Verschiedene Optionen der Trennung von Abwasserströmen und deren Entsorgung sollen näher untersucht und entsprechend ihrem Wiederverwendungspotenzial in städtischen Gebieten bewertet werden. 

Die Wassersituation in städtischen Gebieten wird zusätzlich durch extreme Wetterereignisse, in Form von monsunartigen Starkregenfällen, Taifunen, Sturmfluten und Überschwemmungen, verschärft. Als Reaktion auf diese städtische Wassersituation wurde offiziell im Jahr 2014 auf nationaler Politikebene die Initiative „Sponge-City“ gestartet. Das Konzept entstand aus einer Reihe von bereits bekannten Strategien zur Umsetzung eines effektiven Regenwassermanagements und umfasst bekannte Konzepte sowie Technologien, wie z.B. Low Impact Development (LID), Sustainable Urban Drainage Systems (SUDS) oder Water-sensitive Urban Design (WSUD). Dem „Sponge-City“-Konzept zufolge wird eine wassersensible Stadtentwicklung durch technologische Maßnahmen insbesondere zur dezentralen Regenwasserbewirtschaftung gefördert. Eine „Schwammstadt“ bzw. auf dem Konzept basierende neu entwickelte Stadtteile sollen demnach Niederschläge möglichst am Anfallort versickern, und mit ggfs. einer Vorreinigung dem natürlichen Wasserkreislauf wieder zugeführt werden. Infolge einer effizienten Implementierung solcher Maßnahmen können in den sogenannten „Sponge-Cities“ Regenwasserabflüsse verzögert und das Überflutungs- und Überschwemmungsrisiko gesenkt werden.

Im Rahmen des Seminars soll unter Berücksichtigung der erarbeiteten Ergebnisse ein alternatives Sanitärkonzept inklusive Regenwassermanagement für einen urbanen Planungsraum konzipiert werden. 

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Semester: SoSe 2023