Digitale Lehre
Während sich die Demokratie als Staatsform mit Krisendiagnosen konfrontiert sieht, sind Konzepte des „guten Regierens“ („good governance“) in staatlichen Institutionen und internationalen Organisationen immer einflussreicher geworden. Was den öffentlichen Sektor betrifft, so wird der Aufstieg dieser Konzepte oft als eine Technokratisierung der Regierungsführung gedeutet, die das Potential hat traditionelle Praktiken der repräsentativen Demokratie zu verdrängen. Allerdings bilden Standards guten Regierens keinen wirklichen Gegensatz zur Demokratie, denn die qualitativen Anforderungen kreisen gleichwohl um denselben normativen Kernbestand (etwa Normen der Partizipation, Transparenz, Verantwortlichkeit). Im Seminar sollen die demokratietheoretischen Debatten um „good governance“ mit Blick darauf diskutiert werden, wie sich Standards guten Regierens normativ zur Idee der demokratischen Selbstgesetzgebung verhalten. Zu fragen ist, inwiefern die Aufwertung von Standards auch mit einer grundlegenden Transformation des Demokratieideals verbunden sein könnte, vergleichbar etwa mit der zweiten demokratischen Transformation, die R.A.Dahl in Democracy and ist Critics (1989) analysiert. Das Forschungsseminar ist Teil des Lehr- und Forschungsprogramms des Graduiertenkollegs „Standards des Regierens“ und steht auch interessierten MA-Studierenden offen. Das Seminar wird ganz oder teilweise auf Englisch stattfinden.
 
 
 

Lehrinhalte
Während sich die Demokratie als Staatsform mit Krisendiagnosen konfrontiert sieht, sind Konzepte des „guten Regierens“ („good governance“) in staatlichen Institutionen und internationalen Organisationen immer einflussreicher geworden. Was den öffentlichen Sektor betrifft, so wird der Aufstieg dieser Konzepte oft als eine Technokratisierung der Regierungsführung gedeutet, die das Potential hat traditionelle Praktiken der repräsentativen Demokratie zu verdrängen. Allerdings bilden Standards guten Regierens keinen wirklichen Gegensatz zur Demokratie, denn die qualitativen Anforderungen kreisen gleichwohl um denselben normativen Kernbestand (etwa Normen der Partizipation, Transparenz, Verantwortlichkeit). Im Seminar sollen die demokratietheoretischen Debatten um „good governance“ mit Blick darauf diskutiert werden, wie sich Standards guten Regierens normativ zur Idee der demokratischen Selbstgesetzgebung verhalten. Zu fragen ist, inwiefern die Aufwertung von Standards auch mit einer grundlegenden Transformation des Demokratieideals verbunden sein könnte, vergleichbar etwa mit der zweiten demokratischen Transformation, die R.A.Dahl in Democracy and ist Critics (1989) analysiert. Das Forschungsseminar ist Teil des Lehr- und Forschungsprogramms des Graduiertenkollegs „Standards des Regierens“ und steht auch interessierten MA-Studierenden offen. Das Seminar wird ganz oder teilweise auf Englisch stattfinden.
 

Literatur
 
Dahl, R. A. Democracy and Its Critics. New Haven: Yale University Press, 1989.
Rosanvallon, Pierre: Die gute Regierung, Hamburg: Hamburger Editionen 2016.
Steffek, J./Wegmann, P.: The Standardization of ‚Good Governance’ in the Age of Reflexive Modernity, Global Studies Quarterly 1, 2021, 1-10.
 

Voraussetzungen
Sehr gute Englischkenntnisse

Erwartete Teilnehmerzahl
20

Online-Angebote
moodle
moodle

Semester: ST 2023