Lehrinhalte
Städte sind nicht, sie werden gemacht, – sie werden produziert, sind umkämpft und veränderlich. Dieser Erkenntnis folgend, wollen wir uns in diesem Seminar mit den Bestrebungen auseinandersetzten, Teilräume bis hin zu ganzen Städten zu privatisieren, zu homogenisieren, zu kontrollieren und unerwünschte Bevölkerungsgruppen, Nutzungsmuster wie Verhaltensweisen zu exkludieren. Zu Beginn des Semesters werden wir uns hierfür mit einigen grundlegenden Debatten vertraut machen, wie der „Krise der Stadt“, der „Krise des öffentlichen Raums“, der „Neoliberalisierung von Stadtpolitik“, der „Fragmentierung des Stadtraums“ und der „Suburbanisierung“. Danach werden wir uns über Fallstudien mit ausgewählten Formen der Privatisierung von städtischen Räumen beschäftigen. Beginnend bei sog. ‚Gated Communities‘ und den ‚Master-Planned Communities‘, wie Disneys Planstadt ‚Celebration‘, werden wir uns letztlich den Entwicklungen von ‚Privatstädten‘ (sog. „Parallelwelten von Superreichen“) zuwenden. Diese drei besonderen Ausprägungsformen der Privatisierung von (städtischen) Räumen sollen im Seminar als Entwicklungsstufen einer ähnlich strukturieren Motivation besser gestellter Bevölkerungsgruppen analysiert werden, der zufolge einer bestimmten Personengruppe ein exklusiver Zugang zu einem bestimmten Raum auf bauliche, rechtliche und ökonomische Weise gesichert und die Öffentlichkeit explizit ausgeschlossen werden soll.  

Literatur
Kemper, A. (2022). Privatstädte: Labore für einen neuen Manchesterkapitalismus (1. Aufl.). Unrast-Verlag.
Monza, L. (2018). Urbane Visionen als Leitbilder neuer Sozialordnungen: Milano 2 und Celebration (1. Aufl.). Westfälisches Dampfboot.

Voraussetzungen
[i]Die Bereitschaft zur Lektüre englischsprachiger Texte ist vorausgesetzt.[/i]

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Semester: ST 2023