Digitale Lehre
Das Seminar wird vorraussichtlich in Präsenz durchgeführt und digital unterstützt.

Lehrinhalte
- Konstruktion von "Andersartigkeit" und dem "Fremden" (othering)
- Europäische Geschichte des langen 19. Jahrhunderts im globalen Kontext
- Technik als das "Andere": Mensch-Maschine-Verhältnisse
- Verständnis sprachlicher Ausgrenzung von Minderheiten
- Reiseerfahrungen und Fremdheitswahrnehmungen
- Umweltgeschichte des Imports fremder Spezies (Pflanzen, Tiere)
 

Literatur
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[*]Uta Eser: „Strangers in Paradise – Über den Einfluss der Kultur auf die Haltung gegenüber eingeführten Arten“, in: Lucie Vítková/Frank Krumm (Hrsg.): Eingeführte Baumarten in europäischen Wäldern: Chancen und Herausforderungen, Joensuu 2016 (In focus - Managing Forest in Europe), S. 60–69.
[*]Schmidt, Uwe Eduard u. a.: „Überblick über die Geschichte eingeführter Baumarten in Europa“, in: Lucie Vítková/Frank Krumm (Hrsg.): Eingeführte Baumarten in europäischen Wäldern: Chancen und Herausforderungen, Freiburg (i. Br.) 2016, S. 46–58.
[*]Zechner, Johannes: „Von ‚Waldvölkern‘ und ‚Wüstenvölkern‘. Nationalistische Naturinstrumentalisierungen in Kaiserreich und Weimarer Republik“, in: Jahrbuch für Antisemitismusforschung 25 (2016), S. 37–69.
[*]Boyce, Travis D./Chunnu, Winsome M. (Hrsg.): Historicizing Fear: Ignorance, Vilification, and Othering, University Press of Colorado, Louisville 2019.
[*]Ihde, Don: Technology and the Lifeworld: From Garden to Earth, Indiana University Press, Bloomington 1990.
[*]Oudshoorn, Nelly: „Die natürliche Ordnung der Dinge? Reproduktionswissenschaften und die Politik des “Othering”“, in: Ilse Lenz/Lisa Mense/Charlotte Ullrich (Hrsg.): Reflexive Körper? Zur Modernisierung von Sexualität und Reproduktion, Wiesbaden 2004, S. 241–254.
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Voraussetzungen
Es ist hilfreich, aber nicht Vorraussetzung, wenn Sie das Proseminar oder Vorlesung Technikgeschichte bereits besucht haben. 

Offizielle Kursbeschreibung
Das späte 19. Jahrhundert zeichnet durch manigfaltige Migrationsprozesse aus. In der Folge der industriellen Revolution zogen Menschen vom Land in die Stadt, im Zuge von Kolonialismus und Imperialismus wanderten Ideen, Techniken und Vorstellungen um den Globus und wurden "fremde" Arten in Länder importiert, in denen sie zuvor nicht heimisch waren. Erfahrunge von Fremdheit wurden dadurch perpetuiert. Gleichzeitig lässt sich feststellen, dass ein neues Nachdenken über die eigene Identität und die kollektive Zugehörigkeit einsetzte. Oftmals geschah dies durch ein Ausgrenzen des Anderen: Das "othering". Die Übung fragt nach den veränderten Vorstellungen des "anderen" und den diskursiven Gegenprozessen. Ziel der Übung ist es, durch das Studium von Texten und Quellen über diese Prozesse von Migration, Fremdheitserfahrungen und Othering zu lernen. Damit erlaubt die Übung, sich ein differenziertes Bild von Umwelt, Gesellschaft und Technik zwischen 1871 und 1932 zu erarbeiten und dieses mit heutigen Prozessen in Beziehung zu setzen – im Vergleich, wie auch in ihren langfristigen Konsequenzen. 

Zusätzliche Informationen
Übung: Übungen erlauben die vertiefende Lektüre und Diskussion ausgewählter Texte (Quellen und/oder Literatur). Der Besuch einer Übung in Technikgeschichte erlaubt eine frühzeitige Auseinandersetzung mit wesentlichen Textformen und Fragestellungen technikgeschichtlicher Forschung.

Nachhaltigkeitsbezug der Veranstaltungsinhalte
In der Übung wird unter anderem die anthropogenen Einflüsse auf den Klimawandel und die Veränderung der Natur diskutiert, bspw. durch die Einführung neuer Spezien nach Europa. Die thematisierten Inhalte zeichnen sich daher durch einen hohen Nachhaltigkeitsbezug aus. Die Übung trägt zu einem Verständnis bei, wie sich Menschen in der Geschichte ein Bild von der Umwelt gemacht haben und darauf aufbauend mit ihr umgeganngen sind.

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