Digitale Lehre
Stehen Autoren wie Immanuel Kant und Georg Wilhelm Friedrich Hegel auch heute noch im Zentrum politiktheoretischer wie sozialphilosophischer Debatten, so gilt das nicht für Johann Gottlieb Fichte. Er gilt als ein problematischer, weil nationalistischer Denker. Eine derartige Erledigung von Fichte ist zumindest mit Blick auf sein Frühwerk verkürzt. Vielmehr gehörte der junge Fichte zu einer der ersten Demokraten in Deutschland und war begeisterter Anhänger der Französischen Revolution, zudem war er um die Jahrhundertwende einer der schärfsten Kritiker einer liberalen Wirtschaftsordnung und formulierte ein Recht auf Arbeit. Auch gehört er zu den Begründern der Anerkennungstheorie.
Im Seminar werden wir zunächst Auszüge aus Fichtes Schriften zur Französischen Revolution lesen. Danach soll es ausführlicher um seine beiden sehr gehaltvollen Abhandlungen "Grundlage des Naturrechts nach Prinzipien der Wissenschaftslehre" und "Der geschlossene Handelsstaat" gehen. Es handelt sich mithin vornehmlich um einen Lektürekurs, auf Referate soll größtenteils verzichtet werden. Grundlegende Voraussetzung für das Gelingen des Seminars ist dir regelmäßige Teilnahme sowie die sorgfältige Lektüre der Seminartexte.
 
Zur vorbereitenden und begleitenden Lektüre empfehle ich:
Zwi Batscha: Gesellschaft und Staat in der politischen Philosophie Fichtes. Frankfurt am Main 1970-
Günter Zöller (Hrsg.) Der Staat als Mittel zum Zweck. Fichte über Freiheit, Recht und Gesetz. Baden-Baden 2011.
David James: Fichte's Social and Political Philosophy. Property and Virtue. Cambridge 2011.
 
 
 
 

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Semester: WT 2023/24