Lehrinhalte
Solidarität – das ist eines unserer großen Sehnsuchtswörter; ein ‚heißer‘ Tugend- und Moralbegriff, auf den sich viele – von ‚links‘ bis ‚rechts‘ – gerne und emphatisch berufen.
Was mit dem Begriff der Solidarität, der zu den Kernkonzepten der politischen Moderne gehört, aber genau geschrieben werden soll, ist oft unklar. Klar ist nur, dass das Konzept der Solidarität – anders als seine älteren Geschwister Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit – erst im Verlauf des 19. Jahrhunderts entstand; und zwar nicht als Moralbegriff, sondern als ‚kalte‘ Kategorie der Sozialwissenschaften.
Kurt Eisner notierte dazu im Jahr 1919: ‚Die Solidarität hat ihre Wiege im Kopf der Menschheit, nicht im Gefühl. Wissenschaft hat sie gesäugt, und in der großen Stadt, zwischen Schlöten und Straßenbahnen ist sie zur Schule gegangen.‘
Das Seminar will sich auf die Suche nach einer tragfähigen kritischen Solidaritätstheorie moderner Gesellschaften machen. Dabei geht es u.a. um Texte von Emil Durkheim, des französischen Solidarismus und der Kritischen Theorie.

Ein genauer Seminarplan wird zu Beginn des Seminars ausgeteilt. 

Online-Angebote
moodle

Semester: WiSe 2023/24