Lehrinhalte
Krankheit und Gesundheit sind wesentliche Faktoren, die unser Leben bestimmen - heute vielleicht mehr denn je: Health-Apps und Fitnesstracker ermöglichen es uns, unseren Lifestyle in punkto Gesundheit zu optimieren. In Zahlen kriegen wir gespiegelt, ob wir ausreichend Wasser trinken, genügend Schritte tun und unser Blutdruck im Normbereich liegt. Doch trotz so viel Achtsamkeit auf einen gesunden Körper, scheint der Geist nicht immer mitzuziehen. Mens sana in corpore sano? Nicht immer, so scheint es: Parallel zum Gesundheitshype häufen sich die Eingeständnisse prominenter Personen, an psychischen Krankheiten zu leiden: Depressionen, Süchte, Burnout. Berichte über einen Mangel an Therapieplätzen angesichts der hohen Zahl an Hilfebedürftigen gehen regelmäßig durch die Medien, die Jugendliteratur kennt mit der sog. "sick lit" ein neues Genre und Triggerwarnungen vor Reportagen, die möglicherweise sensible Themen berühren, sind gang und gäbe geworden.
Krankheit und Gesundheit scheinen zwei Pole zu markieren, zwischen denen der Mensch sich bewegt. Aber was bedeutet es für unser Mensch-Sein, wenn wir Krankheit und Gesundheit als Deutekategorien für unser Leben geltend machen? Welchen Einfluss hat es auf unser Selbst- und Fremdverständnis, wenn wir unser In-der-Welt-Sein auf diese und jene Weise pathologisieren? Hängen Heilung und Heil zusammen? Kann Gesundheit Heil bringen?
Über diese Fragen wollen wir uns verständigen und eruieren, inwiefern von protestantisch-theologischer Warte her Stellung genommen werden kann. Wie wird in der protestantischen Theologie die Existenz des Menschen zur Sprache gebracht und inwiefern kann die evangelische Theologie einen Beitrag zur Debatte um den Menschen als Kranken und Gesunden leisten?

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Semester: WT 2023/24