Lehrinhalte
Die technischen Umbrüche der Gesellschaft tangieren in ihren Verheißungen auf ein besseres Leben die Religionen in ihrem Innersten. So stellen Biotechnik und Intensivmedizin die Frage nach Eingriffen in Lebensbeginn, Altern und Sterben(lassen) in neuer Weise oder zeichnen die Diskussionen um KI und Robotik das Bild einer Zukunft, in der der Mensch sich selbst überwunden haben wird.
Christentum und Islam sind gleichermaßen herausgefordert, die aktuellen Entwicklungen und Umbrüche theologisch und ethisch zu reflektieren. Im Hintergrund steht die Frage nach dem, was Menschsein ausmacht und in welchem Verhältnis künftig Mensch und Maschine stehen sollen. Wie wirken sich die Schnittstellen zwischen beiden auf das menschliche Selbstverständnis aus? Sind religiöse Menschenbilder damit noch kompatibel? Und umgekehrt: Welchen Einfluss nehmen die tradierten Konzepte von Intelligenz, Vernunft und Verantwortung auf die Entwicklung und die Bewertung (teil-)autonomer Systeme (Deutscher Ethikrat)?
Digitalisierungsprozesse und virtuelle Räume schließlich rücken die Fragilität sozialer Bezüge in den Blick. Globale Kommunikationsversprechen und scheinbar unerschöpfliche Follower-Freundschaften gehen einher mit einer zunehmenden Atomisierung von Lebensverhältnissen, in denen die realen Sozialbeziehungen verloren zu gehen drohen. Welche Antworten geben beide Religionen auf diese fundamentale gesellschaftliche Transformation?
Das Seminar findet als Blockveranstaltung statt. Die Teilnahme am abschließenden Studientag ist obligatorisch.

Weitere Informationen
ACHTUNG! Das Seminar endet donnerstags jeweils um 17:15 Uhr! Von 17:15 bis 17:55 Uhr findet eine Sprechstunde statt, in der der Dozent zur Verfügung steht und Ihre Fragen beantwortet.

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Semester: WiSe 2023/24