Lehrinhalte
Berichte über die Taliban und die damit verbundene immerwährende Gefahrensituation überschatten das Bild dieses kulturell so bunten und reichen Landes am Hindukusch. Afghanistan: Ein einzigartiges Beispiel für ein Land mit einer großen Vielfalt hinsichtlich der Sprachen, ethnischen Gruppen und Religionen. In diesem kulturell so diversen Land waren und sind neben dem Islam, dem ungefähr 99 % der Afghan*innen angehören, auch viele andere Religionen beheimatet (gewesen). Auch die islamische Tradition in Afghanistan stellt keine feste Einheit dar, sondern ist durch heterogenen Strömungen geprägt, wie beispielsweise durch mystische Ausprägungen. Wir werden uns im Seminar einen Einblick in die Geschichte und Gegenwart von Religion(en) in Afghanistan erarbeiten. Unter anderem werden wir uns Spuren des Judentums, Buddhismus, Hinduismus, Sikhismus und Islam anschauen, die teilweise weit in der Geschichte des Landes liegen. Hier können je nach Interesse der Studierenden Schwerpunkte gesetzt werden. Ein besonders bekanntes Zeugnis buddhistischen Lebens sind die weltberühmten Buddha-Statuen von Bamiyan, die 2001 von den Taliban zerstört wurden. Es gibt nach wie vor Minderheiten wie Hindus oder auch Sikhs. Auch jüdisches Leben war in der Vergangenheit dort präsent, mittlerweile nur noch ganz vereinzelt. Ab dem Spätmittelalter wirkten in Afghanistan Sufi-Orden, die teilweise bis heute die Gesellschaft und Kultur der Menschen mitformen. In dieser Blockveranstaltung nähern wir uns dem interessanten Land mit einem religions- und kulturgeschichtlichen Zugang.

Literatur
Literaturempfehlung zum ersten Einlesen:
Schetter, Conrad, Kleine Geschichte Afghanistans, 4. Auflage, München 2017.

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Semester: WiSe 2023/24