Lehrinhalte
Das Klassische wird in der Architekturgeschichte immer wieder beschworen, verteidigt, gefordert, verworfen und kritisiert. Was mit dem Klassischen eigentlich gemeint ist, variiert – bisweilen bleibt es unklar und verlangt von uns eine tiefergehende Analyse. Das Klassische steht für abstrakte Begriffe wie Wahrheit oder Klarheit und verbindet sich oftmals mit politischen Themen wie Tradition und „kulturelle Identität“ oder Machtdarstellung und Imperialismus. Den vielfältigen Kontroversen um das Klassische wird in diesem Seminar überblicksartig nachgegangen. Wir beschäftigen uns mit der Erfindung der Renaissance, dem englischen Palladianismus, dem Neoklassizismus in Frankreich im 18. Jahrhundert, der Verbindung von klassischer Architektur und Kolonialismus an den Beispielen Indien, Sansibar und Haiti, mit den klassizistischen Staatsbauten in Washington/DC als Emblem der amerikanischen Demokratie, mit der Charakterisierung der Architektur faschistischer Regime als Neoklassizismus und schließen mit Donald Trumps Dekret von 2020 zur Verwendung des „klassischen“ Stils für Regierungsbauten.

Erwartete Teilnehmerzahl
25–30

Weitere Informationen
Erste Veranstaltung am 24.04., letzte Veranstaltung am 26.06.

Online-Angebote
moodle

Semester: SoSe 2023