Digitale Lehre
Die Fragmente des Schreins
Entwurfsseminar und Wettbewerb mit Preissumme
 
Bei Ausgrabungen am Börneplatz wurden mehr als fünfzig Bruchstücke aus weißem Marmor entdeckt. Die Steine wurden aus den mit Bauschutt verfüllten Kellern der Synagoge geborgen, die 1938/1939 durch die Nationalsozialisten zerstört und abgerissen wurde. Durch erhaltene Fotoaufnahmen können die Steinfragmente eindeutig dem Thoraschrein zugewiesen werden. Markante Spuren der Zerstörung an den Steinoberflächen machen diese Exponate zu einem eindrucksvollen Zeugnis der Novemberpogrome.
Anlässlich des 75. Jubiläums der Wiederbegründung der Jüdischen Gemeinde Frankfurt sollen die Fragmente wieder in den synagogalen Kontext integriert werden. Die Fragmente des Aron haKodesch der orthodoxen Synagoge wurden 1987 bei Grabungen für den Neubau der Frankfurter Stadtwerke entdeckt und seitdem mehrfach im musealen Kontext gezeigt. 
Die Fragmente sollen an einem neuen Standort, in der Westend-Synagoge in Frankfurt, ausgestellt werden. Wir suchen nach innovativen und kreativen Ideen, um diese wichtigen kulturellen Artefakte in einer Weise zu präsentieren, die sowohl die Geschichte der Synagoge als auch die Bedeutung der Fragmente für die jüdische Gemeinschaft angemessen reflektiert.
Den Auftakt des Seminars bildet ein intensives Inputprogramm zum Thema Thoraschrein, Ausstellen, Jüdisches Leben, Geschichte der Synagoge, begleitet von Dr. Christiane Twiehaus (Leitung Abteilung Jüdische Geschichte und Kultur, LVR)
 
Die Aufgabe besteht darin, ein schlüssiges Konzept für die Präsentation der Thoraschreinfragmente zu entwickeln, das den Besuchern ein eindrucksvolles Erlebnis bietet und gleichzeitig sicherstellt, dass die Fragmente angemessen geschützt sind. Dabei sollte jederzeit die historische Bedeutung der Fragmente und der ehemaligen Börneplatzsynagoge berücksichtigt werden.

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Semester: SoSe 2023