Offizielle Kursbeschreibung
Liebe als solche und die daraus resultierenden, intensiven Gefühle waren und sind schon immer Motivation und Gegenstand schriftlicher Ausarbeitungen: Romane, Gedichte, Songtexte werden inspiriert von dem fast diffusen Phänomen, das mit dem Wort ‚Liebe‘ bezeichnet wird. Dabei wird versucht, intensiven Emotionen schriftlich in einem gewissen metaphorischen wie motivischen Kontext Raum zu geben. „Vielfache Codierungen von Liebe und die Vielfalt der mit diesen Codierungen verknüpften Diskurse“[1] äußern, ändern und reproduzieren sich – und lassen sich auch in privater Schriftlichkeit finden: dem (privaten) Liebesbrief.
Der Liebesbrief hat den Anspruch, einmalig und bedeutungsschwer für Schreiber- und Empfänger*innen zu sein – eine besondere schriftliche Konserve der individuellen, zwischenmenschlichen Beziehung. Dennoch wiederholen sich Inhalte in der Liebesrede, Kosenamen, Worte, Liebesschwüre und sogar ganze Passagen. Wie sieht es mit einer sich wiederholenden Verwendung literarischer Motive in (privaten) Liebesbriefen aus?
 
In diesem Proseminar beschäftigen wir uns mit der Literarizität und Poetizität von privaten Liebesbriefen aus dem Liebesbriefarchiv, mit einem besonderen Fokus auf die dort verwendeten Metaphern der Liebe.
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[1] Vgl. Hübener et al. (2020): Liebesbrief/Erotischer Brief. In: Handbuch Brief, S. 505-569, hier S. 505.
[2] Wyss (2004): Brautbriefe, Soldatenbriefe, Zettelchen, E-Mail-Korrespondenzen und SMS. Liebesbriefe im 20. Jahrhundert. In: Das Archiv, S. 6-17, hier S. 6.

Zusätzliche Informationen
[i]https://liebesbriefarchiv.de [/i]
Insbesondere Wissenstransfer und FAQ.

Semester: WT 2023/24