Lehrinhalte
Der von Peter Sloterdijk in die Diskussion eingeführte Begriff "Anthropotechnik" bezieht sich allgemein auf das Übungsverhalten des Menschn. In seinem Buch "Du musst dein Leben ändern. Über Anthropotechnik" aus dem Jahr 2009 führt der Autor aus: "Als Übung definiere ich jede Operation, durch welche die Qualifikation des Handelnden zur nächsten Ausführung der gleichen Operation erhalten oder verbessert wird, sei es als Übung deklariert oder nicht" (S. 14). Der Sport wird damit zu einem Übungsfeld par excellence, insofern das "In-Form-Kommen" hier systematisch durch entsprechende Übungs- und Trainingsformen angestrebt wird.
Im Serminar sollen unterschiedliche Aspekte dieses körperlichen Übungsbetriebs in den Blick genommen werden.
In einem ersten Block wird das Phänomen "Fußball als moderne Daseinsform" untersucht und hinsichtlich seiner "Verbesserungspotenziale" ausgelotet (1. - 3. Sitzung).
Hieran anschließend erfolgt eine Klärung des Begriffs "Anthropotechnik" in Abgrenzung zu anderen Technikkonzepten (4. Sitzung), bevor der der menschliche Körper als "mortal engine" in seiner Unvollkommenhait sowie Bildsamkeit analysiert wird (5. und 6. Sitzung).
Dieser Zugang wird anhand von zwei Fallbeispielen – "Doping" (8. und 9. Sitzung) sowie "Behinderung" (10. und 11. Sitzung) – vertieft.
Anthropotechnische Entwicklungen und Veränderungen im Sport werden abschließend in historischer Perspektive als Formen "informeller Technisierung" zusammenfassend thematisiert (Sitzungen 12 - 14).
Literatur
Textgrundlage für das Seminar:
--> Franz Bockrath (Hg.): Anthropotechniken im Sport. Lebenssteigerung durch Leistungsoptimierung? Bielefeld: transcript 2012. (als ebook verfügbar)
außerdem:
--> Franz Bockrath: Zur Unterscheidung von Anthropotechnik und Enhancement - Perspektiven der Sportwissenschaft (unveröff. Manuskript)
--> Franz Bockrath: Informelle Technisierungsstrategien: Von der anpassenden Veränderung des Körpers bis zur Universalisierung der körperlichen Leistungsvergleichs. In: Sandra Günter (Hg.): EveryBody Tells a Story. Zur Geschichte von Sport-, Körper- und Bewegungskulturen. Wiesbaden: Springer VS 2020, S. 165-190.
(in moodle als pdf zu den entsprechenden Sitzungen)
weiterführende Literaturhinweise:
Peter Sloterdijk: Du musst dein Leben ändern. Über Anthropotechnik.Frankfurt am Main: Suhrkamp 2009.
Ulrich Aufmuth: Die Lust am Aufstieg. Was den Bergsteiger in die Höhe treibt. Weingarten: Drumlin Verlag 1984.
Volker Caysa / Wilhelm Schmid (Hg.): Reinhold Messners Philosophie. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2002.
Volker Caysa (Hg.): Sportpilosophie. Leipzig: Reclam1997.
Gerd Hortleder/Gunter Gebauer (Hg.): Sport-Eros-Tod. Frankfurt/M. 1986.
Dietmar Kamper/Christoph Wulf (Hg.): Die Wiederkehr des Körpers. Frankfurt/M: Suhrkamp 1982.
Arno Müller: Sterben, Tod und Unsterblichkeit im Sport: Eine existenzphilosophische Deutung. Berlin: Dissertation.de 2017 (auch online verfügbar).
Herbert Haag (Hg.): Sportphilosophie. Ein Handbuch. Schorndorf: Hofmann Verlag 1996.
Online-Angebote
moodle
Der von Peter Sloterdijk in die Diskussion eingeführte Begriff "Anthropotechnik" bezieht sich allgemein auf das Übungsverhalten des Menschn. In seinem Buch "Du musst dein Leben ändern. Über Anthropotechnik" aus dem Jahr 2009 führt der Autor aus: "Als Übung definiere ich jede Operation, durch welche die Qualifikation des Handelnden zur nächsten Ausführung der gleichen Operation erhalten oder verbessert wird, sei es als Übung deklariert oder nicht" (S. 14). Der Sport wird damit zu einem Übungsfeld par excellence, insofern das "In-Form-Kommen" hier systematisch durch entsprechende Übungs- und Trainingsformen angestrebt wird.
Im Serminar sollen unterschiedliche Aspekte dieses körperlichen Übungsbetriebs in den Blick genommen werden.
In einem ersten Block wird das Phänomen "Fußball als moderne Daseinsform" untersucht und hinsichtlich seiner "Verbesserungspotenziale" ausgelotet (1. - 3. Sitzung).
Hieran anschließend erfolgt eine Klärung des Begriffs "Anthropotechnik" in Abgrenzung zu anderen Technikkonzepten (4. Sitzung), bevor der der menschliche Körper als "mortal engine" in seiner Unvollkommenhait sowie Bildsamkeit analysiert wird (5. und 6. Sitzung).
Dieser Zugang wird anhand von zwei Fallbeispielen – "Doping" (8. und 9. Sitzung) sowie "Behinderung" (10. und 11. Sitzung) – vertieft.
Anthropotechnische Entwicklungen und Veränderungen im Sport werden abschließend in historischer Perspektive als Formen "informeller Technisierung" zusammenfassend thematisiert (Sitzungen 12 - 14).
Literatur
Textgrundlage für das Seminar:
--> Franz Bockrath (Hg.): Anthropotechniken im Sport. Lebenssteigerung durch Leistungsoptimierung? Bielefeld: transcript 2012. (als ebook verfügbar)
außerdem:
--> Franz Bockrath: Zur Unterscheidung von Anthropotechnik und Enhancement - Perspektiven der Sportwissenschaft (unveröff. Manuskript)
--> Franz Bockrath: Informelle Technisierungsstrategien: Von der anpassenden Veränderung des Körpers bis zur Universalisierung der körperlichen Leistungsvergleichs. In: Sandra Günter (Hg.): EveryBody Tells a Story. Zur Geschichte von Sport-, Körper- und Bewegungskulturen. Wiesbaden: Springer VS 2020, S. 165-190.
(in moodle als pdf zu den entsprechenden Sitzungen)
weiterführende Literaturhinweise:
Peter Sloterdijk: Du musst dein Leben ändern. Über Anthropotechnik.Frankfurt am Main: Suhrkamp 2009.
Ulrich Aufmuth: Die Lust am Aufstieg. Was den Bergsteiger in die Höhe treibt. Weingarten: Drumlin Verlag 1984.
Volker Caysa / Wilhelm Schmid (Hg.): Reinhold Messners Philosophie. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2002.
Volker Caysa (Hg.): Sportpilosophie. Leipzig: Reclam1997.
Gerd Hortleder/Gunter Gebauer (Hg.): Sport-Eros-Tod. Frankfurt/M. 1986.
Dietmar Kamper/Christoph Wulf (Hg.): Die Wiederkehr des Körpers. Frankfurt/M: Suhrkamp 1982.
Arno Müller: Sterben, Tod und Unsterblichkeit im Sport: Eine existenzphilosophische Deutung. Berlin: Dissertation.de 2017 (auch online verfügbar).
Herbert Haag (Hg.): Sportphilosophie. Ein Handbuch. Schorndorf: Hofmann Verlag 1996.
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- Lehrende: Franz Bockrath
Semester: Inverno 2023/24